Kirche
Neuer Pfarrer für altkatholische Kirche

Die altkatholische Gemeinde Regensburg hat endlich einen neuen Pfarrer. Johannes Biebl wurde das Amt nun offiziell verliehen.

10.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:16 Uhr
Dominik Dallmann
Hans-Peter Landsmann, Johannes Biebl, Hans-Jürgen Pöschl, Siegfried Thuringer, Niki Schönherr, Sebastian Watzek (von links) vor der Kreuzkirche im Ostenviertel −Foto: Dominik Dallmann

Für die Mitglieder der altkatholischen Gemeinde Regensburg war der 8. Mai ein Anlass der Freude, aber auch des Abschiednehmens. Der von Dekan Hans-Jürgen Pöschel abgehaltene Einführungsgottesdienst in der Kreuzkirche diente zum einen dazu, den Geistlichen Johannes Biebl zum Pfarrer der Regensburger Gemeinschaft zu ernennen. Biebl hatte sich zuvor für das Amt beworben und wurde daraufhin von Bischof Matthias Ring entsandt. Damit ist der 37-Jährige nach über einem Jahr Karenzzeit zukünftig der geistliche Seelsorger vor Ort und kümmert sich um Verwaltungsaufgaben. An der Zeremonie nahmen circa 50 Mitglieder und Vertreter der Kirche teil.

„Das Beste kommt noch“

Johannes Biebl stammt ursprünglich aus Kollnburg im Bayerischen Wald. Nach seinem Theologiestudium in Regensburg und der Ausbildung zum Priester trat er 2016 dem Kloster Windberg bei. Weil er sich in eine Frau verliebte, aber das Zölibat eine Beziehung zu ihr verbat, traf er 2020 die Entscheidung, der römisch-katholischen Kirche den Rücken zuzukehren. Seither arbeitete er unter anderem bei der Lebenshilfe Deggendorf.

Da der Altkatholizismus die Ehe bei Geistlichen erlaubt, fand Biebl in der Gemeinschaft eine neue Heimat und engagierte sich dort seit 2021 als ehrenamtlicher Pfarrer. Bereits seit April hält er jeden Gottesdienst in Regensburg ab. Er will sich in nächster Zeit darauf konzentrieren, „die Leute besonders nach Corona wieder näher zusammenzubringen und auf deren Bedürfnisse einzugehen. Das Beste kommt noch“.

Verkauf der Kreuzkirche zwingt zu Umzug

Für die Gemeinschaft steht dennoch eine große Veränderung an. Ab nächster Woche zieht sie in die Kapelle der Katholischen Hochschulgemeinde am Weiherweg um. Die Kreuzkirche im Stadtosten, in der die Altkatholiken seit 2017 zu Gast waren, wurde an das Evangelische Siedlungswerk verkauft und soll für den Bau von Sozialwohnungen abgerissen werden. Missmut will man deswegen nicht haben, sagt der Vorsitzende Hans-Peter Landsmann. Er persönlich freue sich auf das, was komme. Johannes Biebl und seiner Familie wünsche er ein gutes Ankommen.