Verkehr Parkplätze: Erste Entlastung
Der Plan für eine Quartiersgarage in Stadtamhof nimmt Gestalt an. Das Parkhaus am Unteren Wöhrd lässt auf sich warten.

Regensburg.Die Stadt verfolgt in Altstadt-Nähe große Parkplatz-Pläne, die von vielen Anwohnern und Geschäftsleuten angesichts der Parkplatznot mit Interesse verfolgt werden. Einer davon rückt nun in greifbare Nähe: Die Verwaltung will mögliche Bau- und Betreibermodelle und Fördermöglichkeiten für eine Quartiersgarage mit 200 Parkplätzen östlich der Protzenweiherbrücke in Stadtamhof prüfen.
Die Planung für das viel größere Parkhaus auf dem Gelände des ehemaligen Eisstadions, die der Stadtrat im Mai 2017 zusammen mit dem Vorhaben in Stadtamhof beschloss, hat die Stadt dagegen noch nicht öffentlich konkretisiert. Dort am Unteren Wöhrd plant die Stadt eine „Mobilitäts-Drehscheibe“, die die Verwaltung als Knotenpunkt für diverse Verkehrsmittel von Leihfahrrädern über Taxis bis hin zu Wohnmobilen und Reisebussen skizzierte. Kernstück ist ein neues Parkhaus, mit dem Jahre nach dem Wegfall nicht nur die weggefallenen rund 350 Parkplätze auf dem Donaumarkt kompensiert werden sollen.
1500 Stellplätze vorgesehen
Mit 1500 Stellplätzen gäbe es auf dem Gelände dann mehr als doppelt so viele wie jetzt, allerdings keine öffentlichen Gratis-Stellflächen mehr. Für Inhaber eines Bewohnerparkausweises für die Altstadt und den Unteren Wöhrd sollen Plätze reserviert werden. Zum weiteren Zeitplan gab die städtische Pressestelle der Mittelbayerischen am Montagabend die Auskunft, in diesem Jahr solle als erster Schritt eine Baumassenstudie erstellt und dem Welterbe-Steuerungskomitee vorgelegt werden.

Unter anderem die Altstadtkaufleute wünschen sich das Parkhaus am Unteren Wöhrd dringend, erzählt Ingo Saar, Geschäftsführer des Vereins „Faszination Altstadt“. Er sagt: Das Parkhaus dort sei „im Grunde Voraussetzung für viele andere Maßnahmen“. So fallen im Zuge der Verschönerung der Altstadtgassen Parkplätze weg. Gleichzeitig bringt das Museum der Bayerischen Geschichte, das in diesem Jahr eröffnet wird, zusätzlichen Verkehr in die Innenstadt.

„Der Bedarf an Parkplätzen ist da“, sagt auch Alexander Irmisch-Hergert. Der Wirt des Cafés Schierstadt in Stadtamhof, der in der Altstadt wohnt, umgeht derzeit das Problem, indem er auf einem der kostenlosen Parkplätze in Stadtamhof parkt. Olaf Paulus, Anwohner am Unteren Wöhrd, sagt ebenfalls: „Ein Parkhaus wäre nicht schlecht.“ Er selbst habe kein Auto, höre aber von Nachbarn, dass sie froh über eine solche Möglichkeit wären.
Freude über Quartiersgarage
Über den Bau der Quartiersgarage am Protzenweiher sei er froh, sagt Irmisch-Hergert, Vorsitzender des Vereins „Pro Stadtamhof“, der sich für die Förderung der Wirtschaft, aber auch das soziale und kulturelle Leben im Viertel einsetzt. Er sei notwendig, denn Stadtamhof sei ein aufstrebender Stadtteil, in dem viele Familien leben. „Wir begrüßen das, wenn da doch was passiert.“ Jahrelang habe der Verein „immer wieder gebohrt“, früher aber habe die Stadt den Bedarf nicht gesehen und Naturschutzgründe dagegen angeführt. Der Parkplatz in der Gräßlschleife, wo die Garage entsteht, ist baumbestanden. Netto sollen der Vorlage für den Stadtrat zufolge mit dem Bau in einem 300-Meter-Radius 128 Stellplätze dazukommen. Für eine Aussage zum möglichen Realisierungszeitraum sei es zu früh, sagte eine Stadtsprecherin.
Die 200 Plätze in der Garage sind zu jeweils 50 Prozent für „Quartiersparken“ für Bewohner und öffentliches Parken vorgesehen. Draußen fallen dagegen öffentliche Gratis-Stellplätze (minus 54) und solche, die mit Parkscheibe nutzbar sind (minus 23), weg. „Ich hoffe, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist“, sagt Irmisch-Hergert. Die Geschäftsleute wünschen sich, dass die Kurzzeitparkplätze erhalten bleiben.
Eine Karte mit Parkplätzen und Parkhäusern in Regensburg sehen Sie hier.
Anwohnerin Sabine Prischenk würde sich zudem wünschen, dass in der Garage für das Viertel mehr Platz für die Bewohner reserviert wird. Ansonsten begrüßt sie den Plan – so eine Einrichtung habe sie schon vorgeschlagen, als das Busterminal in Stadtamhof geschaffen wurde und dadurch Parkplätze wegfielen, erzählt sie. Auch seien viele Wohnungen durch Sanierung und Umbau kleiner geworden, was die Bewohner- und so die Autozahl erhöhe. In Sachen Quartiersgarage gelte deshalb: „Das wäre vor 25 Jahren schon fällig gewesen.“
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