Bars und Kneipen
Petition: Sperrstunde in Regensburg sechs Monate aussetzen

27.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:34 Uhr
Eine Bedienung zapft Bier in einem Wirtshaus: Die Grüne Jugend Regensburg möchte die Sperrstunde in Bars und Kneipen vorübergehend aussetzen. −Foto: Angelika Warmuth/dpa

Die Grüne Jugend Regensburg hat eine Online-Petition zur temporären Aussetzung der Sperrstunde in Regensburger Bars und Kneipen gestartet.



Unterstützt wird die Petition unterwww.openpetition.deaußerdem von Sophia Ramm, Sprecherin der Regensburger Altstadtgastronomie, dem Regensburger Jugendbeirat und dem Studentischen Konvent der Universität Regensburg. Konkret wird in der Petition eine sechsmonatige Aussetzung ab dem 1. Oktober gefordert. Eventuellen, dadurch entstehenden Konflikten soll mit niedrigschwelliger Sozialarbeit begegnet werden, zusätzlich soll das Ganze wissenschaftlich begleitet werden.

Nicolas Muje, Sprecher der Grünen Jugend Regensburg, führt zur Begründung aus: „Sowohl die jungen Menschen als auch die Barbetriebe haben unter den letzten Jahren in der Corona-Pandemie stark gelitten. Wir finden, dass eine temporäre Aussetzung der Sperrstunde hier etwas zurückgeben kann. Durch eine sorgfältige Evaluation der Maßnahme möchten wir außerdem für eine gute Diskursgrundlage sorgen, um an langfristigen Lösungen zu arbeiten, die bestehende Nutzungskonflikte bestmöglich auflöst.“

Ausgleich zu massiven Umsatzeinbußen

Leyla Stanojevic aus dem Vorstand des Jugendbeirats der Stadt Regensburg kann dabei auch eine sehr persönliche Sicht beisteuern. „Viele aus unserem Beirat haben dieses Jahr ihren Abschluss absolviert. Aufgrund der intensiven Lernphase gepaart mit den Einschränkungen der Pandemie ging vielen Jugendlichen der soziale Kontakt mit ihren Freunden verloren“, sagt Stanojevic. „Da ein bestandener Abschluss gefeiert werden möchte und sich die verlorene Interaktion mit Freunden vor allem in warmen Sommernächten gut aufholen lässt, bietet die Bar- und Kneipenszene einen guten Rahmen für beides. Weil uns die bestehende Sperrstunde daran hindert, wünschen wir uns dementsprechend eine temporäre Aufhebung.“

Auch in der Bar- und Kneipenszene würde eine solche Maßnahme begrüßt werden, wie Sophia Ramm, Sprecherin der Altstadtgastronom sowie Geschäftsführerin der Bar Kosmonaut, bestätigt. Während der Pandemie hätten einige Betriebe nur sieben Wochen öffnen können, für die allermeisten habe es massive Umsatzeinbußen gegeben. „Frei wählbare Öffnungszeiten würden zumindest für einige von ihnen einen Ausgleich darstellen“, sagt Ramm. Bedenken wegen einer höheren Lärmbelastung hält sie entgegen: „Der Lärmschutz ist auch ohne die Sperrzeit bereits gesetzlich geregelt, daran muss sich eh jede Bar halten. Hier können Bars mit ihrem Personal sogar eine ordnende Rolle im Nachtleben einnehmen.“