OB informierte sich
Pläne für St. Johannes: KJF-Werkstätten werden erweitert

06.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:46 Uhr
Bernhard Kirchberger
OB Gertrud Maltz-Schwarzfischer (2. v. r.) informierte sich über die Pläne. Mit im Bild (v. l.) Holger Lauer, Daniel Hanseder, Ilse Braun, Melanie Eibl, Evi Feldmeier und Michael Eibl −Foto: Kirchberger

Die Werkstätten St. Johannes der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) planen einen Erweiterungsbau. Die Förderstätte ist mit nur 30 offiziellen Plätzen massiv überbelegt. Gestern besichtigte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer die gemeinnützige Einrichtung.

Evi Feldmeier, die Geschäftsführerin aller acht Standorte der KJF-Werkstätten, stellte St. Johannes als eine Spezialwerkstatt für Menschen mit Behinderung vor. Die Einrichtung sei so kalkuliert, dass 30 Menschen dort arbeiten könnten. Momentan seien die Werkstätten mit insgesamt 50 Personen überbelegt. Ein Anbau sei dringend notwendig.

„Der Anbau auf einem hinter den bestehenden Werkstätten liegendem eigenen Grundstück ist nun in das Jahresförderungsprogramm aufgenommen und wir hoffen, 2024 den Spatenstich vornehmen zu können“, sagte KJF-Direktor Michael Eibl. In Kombination mit dieser Erweiterung der Arbeitsplätze müssten auch Wohnplätze geschaffen werden. „In Bayern gibt es insgesamt 30000 Plätze für Menschen mit Behinderung. Bemerkenswert ist, dass ca. 50 Prozent der neu in den Werkstätten aufgenommenen Menschen aus dem ersten Arbeitsmarkt kommen, also nach Krankheit und Unfall auf einen speziellen Arbeitsplatz angewiesen sind“, so Eibl.

„In den Werkstätten St. Johannes werden zum Beispiel Teile für Kfz-Zulieferer gefertigt“, erklärte Einrichtungsleiter Holger Lauer. Man versuche, auch perspektivisch Neues zu machen, wie zum Beispiel das Thema Schichtwechsel, bei dem ein Arbeitsplatztausch mit kooperierenden Firmen stattfindet. „Das Problem ist allgemein, dass sich der Mitarbeiter der Werkstatt an die Arbeit in der externen Firma anpassen muss, in den Werkstätten wird das umgekehrt gehandhabt“, sagte Lauer. Eine Integration in den Arbeitsmarkt sei durch die häufig vorhandenen kognitiven Einschränkungen meist schwierig. Der an die Betriebe bezahlte „Minderleistungsausgleich“ decke den höheren Aufwand in den externen Betrieben häufig nicht ab.

„Die Öffnung und Durchlässigkeit des ersten Arbeitsmarktes in Zusammenarbeit mit Inklusionsbetrieben ist wichtig und soll auch weiterhin gefördert werden“, erklärte Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Ilse Braun vom Amt für Wirtschaft und Wissenschaft stellte in Aussicht, das Thema in einem regelmäßig erscheinenden Newsletter aufzunehmen. Zum Ende des Austauschs hob Michael Eibl die sehr gute Zusammenarbeit bei der Planung des Anbaus mit der Stadt Regensburg, Bauordnungsamt, hervor.