Mittelbayerische Zeitreise
Podcast: Das große Rätsel um Ostbayerns Kelten

24.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:43 Uhr
Der Michelsberg bei Kelheim war schon in rauer Vorzeit ein besonderer Ort: Hier siedelten einst die Kelten. −Foto: Rainer Schneck

Was ist dran an Kopfjägern, Druiden und einer gottverlassenen Oberpfalz? Folge 1 der Mittelbayerischen Zeitreise, geht diesen Fragen auf den Grund. Ein Jahrhundert Geschichte in jeder Episode: Das ist der neue MZ-Podcast.

Die Oberpfalz im Jahr 1 nach Christus: Vom Regensburger Dom keine Spur, keine Brücken über die Donau, keine Häuser, nur ewige Einöde. „Hier war alles Pampa“, sagt Sabine Rieckhoff, Prähistorikerin und über viele Jahre Konservatorin am Historischen Museum in Regensburg. Dabei waren die Hügel der Oberpfalz in früheren Zeiten durchaus eine beliebte Wohngegend. Was ist passiert? Genau diese Frage stellen sich MZ-Reporter Isabel Pogner und Johannes Hirschlach in Folge 1 der neuen Podcast-Reihe „Mittelbayerische Zeitreise“.

Jede Episode widmet sich den Ereignissen, dem Leben, den Freuden und Tragödien eines Jahrhunderts, die sich in der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim abgespielt haben – angefangen im ersten Jahrhundert bis zur Gegenwart. Im Wochenrhythmus startet nun die fünfteilige Staffel der neuen Serie.

Mittelbayerische Zeitreise: Darum geht es im Folge 1

In der ersten Folge begibt sich das Duo auf die Suche nach den verlorenen Menschen: den Kelten. Ein mythenumranktes Volk, von den einen als grausame Barbaren dargestellt, von den anderen zu Zauberkundigen verklärt. Ob der Viereckschanzen im Landkreis Regensburg oder Hügelgräber im Landkreis Neumarkt: Die Kultur hat viele Zeugnisse in der Region hinterlassen.

Was es damit auf sich hat, erklärt Kelten-Expertin Rieckhoff – und auch, was dran ist an der Legende der Keltenkrieger als blutrünstige Kopfjäger. Ganz wörtlich auf keltische Spurensuche ist Isabel Pogner außerdem hoch über Kelheims Dächern gegangen. Mit Bernd Sorcan, Leiter des Archäologischen Museums Kelheim, erkundet sie im Podcast eine ganz besondere Siedlung der Kelten.

Die Keltenwanderung zum Podcast

Wer die keltischen Spuren auf eigene Faust erforschen möchte, kann das auch in einer Wanderung tun. Allen Podcast-Hörern haben wir hier die passende Route zu Folge eins zusammengestellt.

Die Wanderung beginnt in Kelheim an der Ecke Schleusenstraße/Mitterfeldstraße. Imposant ragt hier ein rekonstruiertes Zangentor auf. Durch einen Zugang wie diesen gelangten die Menschen damals in die keltische Stadt auf dem Michelsberg.

Nach knapp 200 Metern bergauf führt ein Wanderweg nach rechts. Diesem folgend, geht es über zwei Kilometer stets am Waldrand entlang und parallel zum Main-Donau-Kanal in Richtung Osten. Am kleinen Weiler Unterau vorbeiführend, knickt der Weg bald nach links ab. Nach der Kurve zweigt ein weiterer Pfad links ab. Nach hundert Metern auf diesem Weg geht es rechts verschlungen nach oben, bis die Wanderer auf dem Äußeren Keltenwall stehen. Auf den Überresten des mächtigen Bollwerks lässt es sich bequem durch den Wald spazieren. Zwei Wanderwege kreuzen den Wall, nach gut zwei Kilometern folgt unsere Route Wanderweg Nummer drei nach Osten, also nach links vom Keltenwall ab.

Ohne weitere Hindernisse geht es nun auf dem Michelsberg bis zum Wanderparkplatz unweit der Befreiungshalle. Hier können Neugierige auch das ein anschaulich nachgebautes Stück des Keltenwalls inspizieren und die luftige Aussicht genießen. An der Befreiungshalle vorbei den Berg hinab und am Main-Donau-Kanal entlang führt die Route dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.