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Podcast: Der Amokschütze im Dachgeschoss

Wolfgang R. schießt am 29. April 1995 auf alles, was sich bewegt und hält Windischbergerdorf über viele Stunden in Atem.

09.02.2021 | Stand 13.10.2023, 10:31 Uhr
Johannes Schiedermeier war 1995 selbst am Tatort und berichtete für die Mittelbayerische. −Foto: Johannes Schiedermeier

Meistens sind es banale Auslöser: Erst stehen die Söhne nicht rechtzeitig auf, um mit ihm Holz machen, dann springt der Bulldog nicht an. Das reicht für einen 46-Jährigen aus Windischbergerdorf, um auszurasten. Wolfgang R. ist seit Jahren arbeitslos, es mangelt an Geld, er trinkt häufig und viel, dann gib wird er aggressiv und unberechenbar. Als er an diesem Samstagnachmittag im April vor 25 Jahren betrunken aus dem Wirtshaus heimkommt, ist eine abgesperrte Haustüre der kleine Funke, der ein Pulverfass entzündet.

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Der Mann schlägt mit einer Axt die Fenster im Erdgeschoss ein und schießt dann, als die alarmierte Polizei eintrifft, aus seinem Wohnhaus heraus fast eineinhalb Stunden auf alles, was sich bewegt. Eine 30 Jahre junge Frau stirbt damals im Kugelhagel von Windischbergerdorf im Landkreis Cham – direkt vor den Augen ihrer zwei Töchter. Zwei Polizisten werden durch Kugeln des Amokschützen verletzt, der ein ganzes Dorf in Angst und Schrecken versetzt. Was Wolfgang R. damit seelisch bei vielen anrichtet, versuchen André Baumgarten und Johannes Schiedermeier in Worte zu fassen.

Der True-Crime-Podcast der MZ

In „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“ greifen wir im regelmäßig einen der ganz großen Kriminalfälle in Ostbayern auf. Zu finden ist der Podcast am Veröffentlichungstag zuerst und exklusiv auf mittelbayerische.de. Tags darauf ist das Audioformat natürlich überall verfügbar, wo es Podcasts gibt – beispielsweise beiSpotifyoderApple Podcasts (iTunes)und natürlich aufYouTube. Auf vielen Plattformen können Sie „Spuren des Todes“ übrigens abonnieren und verpassen so keinen der spannenden Fälle.

Mit dem Podcast „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“, der am 15. November 2019 mit der Pilotfolge zu einemkaltblütigen Vierfach-Mord in Laaberstartete, hat die Mittelbayerische ein im gesamten deutschsprachigen Raum erfolgreiches Format geschaffen. In der ersten Staffel mit zwölf Folgen waren unter anderen derVermisstenfall Anna Poddighe, derMord an Rotlicht-König Walter Klankermeieroder auchder Amoklauf von Saltendorfund derTod von Mareike G. aus Waldmünchen, den der bekannte Fallanalyst Alexander Horn maßgeblich mit aufklärte, die Themen.

In der Staffelpause unseres erfolgreichsten Audioformats stand mit dem„Fall Maria Baumer“ein bis Herbst 2020 ungesühntes Verbrechen auf der Agenda: Vom 1. Juli bis 6. Oktober 2020 musste sich Christian F., der frühere Verlobte der jungen Frau aus Muschenried im Landkreis Schwandorf, wegen Mordes vor Gericht verantworten. In einemeigenen Podcast zu diesem wohl spannendsten Kriminalfall der letzten Jahrewidmeten wir uns dem Prozess am Regensburger Landgericht und analysierten den Fall und all seine Wendungen.

Familie spricht in exklusiver Video-Doku

Das Urteil: Der 37-jährige F. wurde wegenheimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte das Schwurgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Der Angeklagte ist dagegen allerdingsin Revision gegangen. Was die mehr als acht Jahre Warten auf Gerechtigkeit für die Familie des Opfers bedeuteten, haben wir in einer exklusiven, mehr als einstündigen Video-Doku zusammengefasst. Darin kommen neben den Eltern und der Schwester von Maria Baumer auch der Staatsanwalt, eine Ermittlerin sowie F.s Pflichtverteidiger zu Wort.

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