Mittelbayerische Zeitreise
Podcast: Wie rau waren die Sitten der Barbaren?

08.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:29 Uhr
Johannes Hirschlach
Isabel Pogner
„Tag und Nacht ununterbrochen fortzuzechen, ist für keinen eine Schande“, schreibt Tacitus über germanische Völker. Teilnehmer der „Germanen-Olymiade“ bei Cuxhaven geben diesem Bild alle Ehre. Doch wie waren die Krieger, die über die Oberpfalz des 3. Jahrhunderts herfallen, wirklich drauf? −Foto: Ingo Wagner/picture-alliance /dpa

Wilde Germanen sind der Horror der Römer. Bei Regensburg meucheln sie eine ganze Familie. Folge 3 der Mittelbayerischen Zeitreise spürt diesen Ereignissen nach. Ein Jahrhundert Geschichte in jeder Episode: Das ist der neue MZ-Podcast.

Es sind langhaarige Riesen, vor denen die Römer in Ostbayern zittern. „Blaue Augen mit wildem Ausdruck“ und eine enorme Kampfeslust attestiert der römische Geschichtsschreiber Tacitus den Germanen. Doch wer waren diese gefürchteten Barbaren wirklich?



​In der dritten Folge des Podcasts „Mittelbayerische Zeitreise“ spüren Isabel Pogner und Johannes Hirschlach den Stämmen in den unendlich großen germanischen Wäldern nach, die sich im Norden an die Donau anschlossen. Der Podcast widmet sich in jeder Folge einem Jahrhundert Geschichte und ist mit der aktuellen Ausgabe im 3. Jahrhundert angelangt – eine Zeit, in der die Konflikte zwischen Römern und Germanen heftig aufflammen.

Germanen belauern Regensburg: Darum geht es in Folge 3

Was dran ist an den römischen Vorurteilen und Ängsten vor den Barbaren aus dem Norden, beschreibt Claudia Merthen. Die Archäologin und Museumspädagogin geht im Podcast außerdem der Frage auf den Grund, wie die Germanen lebten und warum ihre Lebensweise heute schwer zu fassen ist: Es fehlt an Quellen, die neutral – ohne römischen Einfluss – über die germanische Kultur berichten.

Einen besonderen Beitrag leistet in der aktuellen Folge MZ-Reporter Andre Baumgarten: Der Crime-Experte geht im Podcast „Spuren des Todes“ normalerweise aktuellen Verbrechen nach. Für die „Mittelbayerische Zeitreise“ hat sich Baumgarten allerdings ins 3. Jahrhundert begeben, um einem rätselhaften Massenmord in Regensburg nachzuspüren.

Der Ausflugstipp zum Zeitreise-Podcast

Wer diese antiken Spuren des Todes persönlich verfolgen möchte, für den empfiehlt sich ein Besuch im Historischen Museum Regensburg. Dort sind Funde vom Ort des Verbrechens ausgestellt, darunter auch der Schädel eines der Opfer. Zu sehen gibt es außerdem germanische Gegenstände, die in der Region gefunden wurden, etwa Gewandfibeln und Teile von Schwertern.

Einige germanische Prunkstücke stellt außerdem das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg aus. In Vitrinen können Besucher filigrane Kämme, einen geraubten oder verschenkten Römerdolch und wertvollen Schmuck bewundern.