Kriminalität Polizei erhöht den Fahndungsdruck
Der Mann, der im Westpark eine Radfahrerin vergewaltigt hat, ist noch nicht gefasst. Plakate sollen neue Hinweise bringen.

Regensburg.Es ist eisig kalt am Mittwochmittag, als Beamte der Bereitschaftspolizei mit hunderten Fahndungsplakaten vom Donaupark in alle Himmelsrichtungen ausschwärmen. In den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch wird darauf nach dem Vergewaltiger einer 27-jährigen Radfahrerin aus Regensburg gesucht. Das Verbrechen hatte sich am 2. November im Donaupark nahe des Baggersees ereignet.
Bereits Ende Oktober hatten sich zwei junge Frauen gemeldet, die in der Blaue-Sterngasse und in der Prebrunnallee von einem dunkelhäutigen Radfahrer mit einer Waffe bedroht worden waren. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um denselben Täter handeln könnte. Und sie fahndet seit Wochen mit Hochdruck, damit der Unbekannte nicht noch einmal zuschlagen kann.
Fahndungsplakate in vier Sprachen
Das Bayerische Landeskriminalamt hat eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro für entscheidende Hinweise ausgesetzt. Nun sollen die in vier Sprachen formulierten Fahndungsplakate, die an Plätzen, in Läden und öffentlichen Gebäuden im Stadtwesten, aber auch im Innenstadtbereich ausgehängt werden, weitere Beobachtungen zutage fördern. „Bislang sind über 40 Hinweise eingegangen. Wir wollen aber weiterhin auf diesen Fall aufmerksam machen und deutlich machen, dass jede noch so unbedeutend erscheinende Information für uns von großer Bedeutung sein kann“, sagt Polizeisprecher Florian Beck zum Start der Plakatfahndung im Donaupark.
Die Polizei hat bei der Kriminalpolizeiinspektion die Ermittlungsgruppe West eingerichtet und arbeitet mit Hochdruck an der Klärung der Sexualstraftat. Stefan Halder, Leiter der Abteilung K1 für die Verletzung höchstpersönlicher Rechtsgüter, instruiert die Bereitschaftspolizei vor Ort für die neue Maßnahme, die insbesondere auch ausländische Mitbürger als Hinweisgeber ansprechen soll. Seit dem Verbrechen Anfang November hat die Polizei die Präsenz in den Abendstunden deutlich erhöht. „Wahrnehmbar aber auch nicht wahrnehmbar“, wie Polizeisprecher Beck sagt.
Gesucht wird nach einem Mann mit dunkler Hautfarbe und krausem Haar, zwischen 20 und 35 Jahre alt und mit einem dunklen Fahrrad mit Reflektoren an den Speichen, sogenannten Katzenaugen, unterwegs. Der Mann hat laut den Aussagen der Opfer deutsch mit Akzent gesprochen. Er griff die jungen Frauen mit einem silberfarbenen oder chromfarbenen Revolver an.
Wer erkennt die Waffe?
Die Waffe ist für die Polizei von großer Bedeutung. Deshalb wird sie auf den Fahndungsplakaten mit einem Symbolbild gezeigt. „Wir fragen: Wer kennt jemand, auf den diese Personenbeschreibung passt und in dessen Besitz eine solche Waffe ist oder war?“, sagt Beck. Nicht festlegen will sich die Polizei derzeit, ob es sich bei dem Unbekannten um einen Stadtbewohner handelt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Mann aus dem Umland stamme.
Polizei bittet um Hinweise
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Täter:
Der Unbekannte ist zwischen 20 und 35 Jahre alt, dunkle Haut, dunkle, krause Haare, 165 bis 175 cm groß und mit einem dunklen Fahrrad mit Katzenaugen unterwegs. Er führte einen silberfarbenen Revolver mit sich.
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Hinweise:
Die Polizei hat eine Hotline eingerichtet. Sie ist rund um die Uhr unter 0941/506-2888 zu erreichen.
Im vergangenen Jahr hat es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz 75 Vergewaltigungen gegeben. In vier von fünf Fällen kennen sich Täter und Opfer.
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