Bundesweiter Ausfall
Polizeifunk: Blackout sorgt für 19 Minuten Funkstille - Leichtes Spiel für Kriminelle?

21.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:33 Uhr
Mitarbeiter der Einsatzzentrale (Archivbild) konnten am Mittwochfrüh ihre Polizeistreifen in der Oberpfalz nur noch per Handy und Messenger erreichen. Der Digitalfunk fiel in ganz Deutschland für 19 Minuten lang aus. −Foto: Baumgarten

Wartungsarbeiten legen den Funk von Polizei und Feuerwehr lahm. Mehr als eine Viertelstunde ging gar nichts mehr – Folgen hatte das allerdings keine.



Der Ausfall des Digitalfunks für alle Sicherheitsbehörden hat in ganz Deutschland am Mittwoch zu 19 Minuten Funkstille geführt – auch in Niederbayern und der Oberpfalz. Am frühen Morgen war es zu einem bundesweiten Blackout gekommen, von dem teils auch die Feuerwehren betroffen waren.

Von 2.16 bis 2.35 Uhr konnten die Mitarbeiter derEinsatzzentrale im Polizeipräsidium Oberpfalzihre Streifenwagen und Beamten am Mittwoch nicht über den Digitalfunk erreichen. Das bestätigte Kriminaloberkommissarin Tanja Hausladen, Sprecherin des Polizeipräsidiums in Regensburg, auf Nachfrage unserer Zeitung.

System wurde Ende 2015 in Betrieb genommen

Das erst vor wenigen Jahren eingeführte BOS-Funknetz ist speziell auf die Bedürfnisse von Behörden und Organen mit Sicherheitsaufgaben entwickelt worden. Die Kommunikation damit ist abhörsicher. In Bayern wurde das System Ende 2015 in Betrieb genommen. Doch am Mittwochfrüh fiel es flächendeckend aus – ein Total-Blackout!

Die Polizeisprecherin bestätigte, dass laut bayerischem Innenministerium offenbar Wartungsarbeiten zu dem Ausfall in ganz Deutschland führten. Hatten also Kriminelle leichtes Spiel? Oder konnten Notrufe nicht rechtzeitig bearbeitet werden? „Wir verfügen natürlich über alternative Möglichkeiten“, betonte Hausladen.

Einsatzfähigkeit nicht gefährdet

Bis der Blackout behoben war, sei man auf die Kommunikation mit speziellen Diensthandys und Messenger umgestiegen. Die gehören bei der Polizei in Bayern längst zur Standardausstattung bei Streifenbeamten. „Unsere Einsatzfähigkeit war zu keiner Sekunde gefährdet“, betonte die Sprecherin.