Polizei
Polizist bei SEK-Einsatz schwer verletzt

Ein Mann warf einen Brandsatz aus dem Fenster eines Wohnhauses in Regensburg. Bei seiner Festnahme brannte seine Wohnung aus.

14.06.2020 | Stand 16.09.2023, 4:56 Uhr
Beim Zugriff des Sondereinsatzkommandos wurde am Sonntagmorgen ein SEK-Beamter schwer verletzt. −Foto: (c) Auer Alexander/(c) Auer Alexander

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es zu einem größeren Polizeieinsatz in der Nähe der Nibelungenbrücke im Regensburger Stadtnorden, bei der ein Beamter des Sondereinsatzkommandos (SEK) schwer verletzt wurde. Am Sonntagmorgen wurden gegen 3 Uhr Polizei und Rettungskräfte von einer Anwohnerin darüber informiert, dass ein Mann aus einem mehrgeschossigen Wohnhaus in der Johannisstraße einen brennenden Gegenstand aus dem Fenster geworfen hätte.

Bei Festnahme brach ein Feuer aus

Der Mann konnte schließlich gegen 7.30 Uhr von Spezialeinsatzkräften in der Wohnung festgenommen werden. Dabei brach aus noch zu ermittelnden Gründen schlagartig ein Brand aus, durch den ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos schwer verletzt wurde. Er musste mit schweren Brandverletzungen in eine Spezialklinik geflogen werden. Das Feuer in der Wohnung, die dadurch erheblich beschädigt wurde, konnte schnell durch die bereitstehende Berufsfeuerwehr Regensburg gelöscht werden. Auch der Brand im Außenbereich konnte schnell abgelöscht werden.

Die Polizei, die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit einer Vielzahl von Einsatzkräften bis zum späten Sonntagvormittag vor Ort. Das Anwesen wurde geräumt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach dem Eintreffen der Polizei nicht mehr.

Die Motivation des Mannes für sein Handeln ist noch unklar. Da nicht auszuschließen war, dass der Mann noch im Besitz weiterer Brandmittel ist, wurden Spezialeinsatzkräfte, die Verhandlungsgruppe, die Feuerwehr und der Rettungsdienst hinzugezogen und der Bereich weiträumig abgesperrt.

Polizei findet mehrere selbstgebaute Brandsätze

Das Anwesen wurde komplett geräumt. Die Bewohner des mehrstöckigen Hauses wurden u.a. in einem vom RVV bereitgestellten Bus untergebracht und durch den Sanitätsdienst, später zusätzlich durch die Polizei, betreut.

Die weiteren Ermittlungen werden nun von der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg geführt. Da in der Wohnung mehrere mutmaßlich selbstgebaute Brandsätze festgestellt wurden, werden Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts hinzugezogen.

Die Berufsfeuerwehr Regensburg wurde vor Ort durch den Löschzug Weichs unterstützt. Der Löschzug Wutzlhofen wurde in Bereitschaft versetzt.

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