Auszeichnung
Preis für Regensburger Hebammen

Die „EineWelt-Hebammen“ werden mit dem bayerischen Integrationspreis gewürdigt. 800 Migrantinnen erhielten bereits Hilfe.

13.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:59 Uhr
Geflüchtete Frauen werden bei dem Projekt bei allen Fragen rund um die Geburt und die Versorgung von Babys unterstützt. −Foto: Jan Woitas/picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Das Regensburger Projekt „EineWelt-Hebammen“ erhält den ersten Platz des bayerischen Integrationspreises. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert. Die Jury hatte aus 46 Bewerbungen ausgewählt. Die Übergabe an Projektleiterin Elfriede Schütz ist am 6. Mai im Maximilianeum. Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Innenminister Joachim Herrmann und die Integrationsbeauftragten Gudrun Brendel-Fischer übernehmen das. Schütz war am Mittwoch von der Nachricht völlig überrascht worden. „Wir haben nicht damit gerechnet. Wir freuen uns sehr“, sagte sie.

Das Projekt unterstützt geflüchtete Frauen, die neben der medizinischen Versorgung häufig auch emotionale Unterstützung benötigen. In der Ankereinrichtung Regensburg und diversen Gemeinschaftsunterkünften sind dafür sechs freiberufliche Hebammen im Einsatz. Sie bieten Sprechstunden und Wochenbettbetreuung, informieren über Schwangerschaft, Geburt, Versorgung von Babys und Verhütung. Außerdem stellen sie Kontakt zu weiteren Anlaufstellen im sozialen und medizinischen Bereich her. Die „EineWelt-Hebammen“ sind seit 2015 am Start. Die Jury würdigt das große ehrenamtliche Engagement. Die Gruppe sorge dafür, „dass sprachliche, kulturelle und psychologische Barrieren überwunden werden“. Bisher konnte rund 800 Frauen geholfen werden.

Ausgezeichnet werden insgesamt drei Initiativen aus dem Gesundheitsbereich. Der mit 1500 Euro dotierte zweite Platz wird doppelt vergeben: an die Nürnberger Initiative TAFF des Diakonischen Werks sowie den SoulTalk in Geldersheim der Kongregation der Schwestern des Erlösers.