Regensburg Preise für Integrationsschüler
Selten waren Schüler so gefordert, wie während der Pandemie.

Regensburg.Umso bemerkenswerter ist es, wenn unter erschwerten Bedingungen junge Menschen erstklassige Leistungen zeigen. Patricia Lacatus und Stelios Herculea aus der Integrationsvorklasse der Beruflichen Oberschule (IVK) gehören dazu – und wurden wegen ihrer vorbildlichen schulischen Erfolge und ihres sozialen Engagements in Anwesenheit von Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer von der Infineon Technologies AG Regensburg geehrt.
„Patricia und Stelios konnten im Juli 2019, als sie zu uns kamen, die deutsche Sprache weder sprechen noch lesen. Und dennoch haben sie im Sommer 2020 unter Corona-Bedingungen einen Abschluss in deutscher Sprache geschrieben, der weit überdurchschnittlich war“, zeigte sich FOSBOS-Schulleiterin Angela Hendschke-Lug begeistert. „Auch außerschulisch waren sie fleißig, beharrlich und voller Einsatz, weswegen wir sie unserem Partner Infineon Technologies AG Regensburg für die aktuelle Ehrung vorschlugen.“
Jörg Recklies, Sprecher der Betriebsleitung, gratulierte den gebürtigen Rumänen: „Da wir in einer guten Ausbildung den Schlüssel für die Integration von jungen Menschen sehen, unterstützen wir Absolventen der Integrationsvorklasse. Diese gibt engagierten, integrationswilligen Schülern die Chance, einen mittleren Bildungsabschluss zu erwerben. Zwei dieser äußerst engagierten jungen Menschen sind Patrica Lacatus und Stelios Herculea.“
Mit der 2017 begonnenen jährlichen Ehrung von Schülern der Integrationsvorklasse der Beruflichen Oberschule und einem damit verbundenen Geldpreis können junge Menschen sehr konkret dabei unterstützt werden, sich eine stabile Zukunft zu erschließen. Das Pilotprojekt des Kultusministeriums wird in Bayern auch an weiteren Fachoberschulen umgesetzt. Die Zusammensetzung der Klassen hat sich mittlerweile gewandelt. Während es zu Beginn hauptsächlich Schüler mit Fluchthintergrund waren, die aufgenommen wurden, ist der Anteil der Schüler aus Osteuropa jetzt auf rund 50 Prozent gestiegen. Neben einer Eingangsprüfung ist das Aufnahmekriterium ein erster kurzer Aufenthalt in Deutschland und – wegen des Alters – der Ausschluss einer Regelschule.
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