Projekt
Probelauf im inklusiven Trauer-Café

Am Sonntag öffnet das „Café Vielfalt“ auf dem Evangelischen Friedhof in Regensburg erstmals – für Besucher des Denkmaltags.

10.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:48 Uhr
Martina Groh-Schad
Rolf-Dieter Frey, Angelika Eckert und Daniela Simon von der Lebenshilfe freuen sich auf erste Gäste im inklusiven Café. −Foto: Martina Groh-Schad

Seit Monaten wird in der ehemaligen Bethalle mitten auf dem Evangelischen Zentralfriedhof in Regensburg gehämmert und geschraubt. Das denkmalgeschützte Gebäude mit Jugendstil-Elementen aus dem Baujahr 1898 wird zu einem Café umgebaut, in dem bald Menschen mit Behinderung einen neuen Arbeitsplatz finden sollen. Gleichzeitig entsteht dadurch eine Anlaufstelle für trauernde Menschen, die Gleichgesinnte treffen und sich austauschen oder Gespräche mit Geistlichen führen wollen.

Am Tag des offenen Denkmals am morgigen Sonntag können Besucher schon mal einen Einblick gewinnen, was sie ab dem 11. Oktober in dem ehrwürdigen Gebäude erwartet. Die Lebenshilfe als künftiger Betreiber des inklusiven Trauer-Cafés nutzt den Tag für einen Testdurchlauf. „Ein paar Sachen sind noch zu machen“, sagt Rolf-Dieter Frey, Werkstattleiter der Lebenshilfe in Lappersdorf. „Mit ein bisschen Improvisation klappt es aber bestimmt.“ Es soll Kaffee und Kuchen geben. Die künftigen Mitarbeiter sind erstmals im Einsatz.

Auch einen Namen gibt es bereits. Gemeinsam mit den Mitarbeitern entschied man sich für „Café Vielfalt.“ Damit greift man das Motto der Lebenshilfe auf: „Es ist normal, verschieden zu sein“. Zudem verdeutlich der Name, dass viele verschiedene Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen, um das Projekt zu verwirklichen, denn es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Kirche und der Lebenshilfe. Da die Küche aktuell noch fehlt und es auch aufgrund der Pandemie einfacher ist, findet die Bewirtung am Sonntag mit Kaffee und Kuchen draußen vor dem Gebäude statt.

Die offizielle Eröffnung des Cafés ist dann am 8. Oktober. Danach ist das Café montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. „Langfristig planen wir, auch am Samstag zu öffnen“, erklärt Frey. Nicht nur Besucher des Friedhofs sollen dort künftig Kaffee trinken, sondern auch Kunden der Arcaden, denen es dort zu laut ist. Weitere Informationen zum Café-Betrieb am Denkmalstag samt Pandemie-Bedingungen gibt es unter www.regensburg.de/.