Uni Regensburg
Regensburg: Elite in Immunmedizin

Das Immunologie-Institut wird in die Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen. Spitzenforschung wird so ermöglicht.

02.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:57 Uhr
Prof. Dr. Philipp Beckhove und die RCI-Wissenschaftlerin Dragana Slavkovic Lukic im Labor. −Foto: UKR Regensburg

Diese Entscheidung kommt einem wissenschaftlichen Ritterschlag gleich: Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) als „Leibniz-Institut für Immuntherapie“ ab dem kommenden Jahr in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung der hoch angesehenen Leibniz-Gemeinschaft (WGL) aufzunehmen.

Dieses Votum sichert laut einer Pressemitteilung der Uni Regensburg die langfristige Bund-Länder-Finanzierung der Forschungsarbeit des Instituts zum Wohle vieler erkrankter Menschen und stärkt nachhaltig den Wissenschafts- und Medizinstandort Regensburg. Zugleich bedeutet dieser wissenschaftliche Schub ein starkes wirtschaftliches Signal für die Oberpfalz und darüber hinaus.

Entwicklung von neuen Immuntherapien

Damit erfolgt die Finanzierung des Instituts-Etats, der sich auf jährlich über neun Millionen Euro beläuft, vom 1. Januar 2022 an gemeinsam durch Bund und Länder. „Wir können damit nicht nur internationale Spitzenforschung betreiben, sondern auch unsere Grundlagenforschung in neue Immuntherapien für bisher nicht heilbare Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen überführen“, erläuterte RCI-Direktor Prof. Philipp Beckhove ein Alleinstellungsmerkmal. Das RCI konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Immuntherapien gegen schwere Erkrankungen.

Die Erkenntnisse der Regensburger Wissenschaftler helfen unter anderem dabei, künftig die Volkskrankheit Krebs viel erfolgreicher als bisher zu bekämpfen. Durch Aufnahme in die Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft hat das Institut dafür nun ausgezeichnete Voraussetzungen. „Dieser großartige Erfolg belegt das gewaltige wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenzial des immunmedizinischen High-Tech-Standorts Bayern“, betonte der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler, dessen Ministerium das RCI seit der Gründung 2010 maßgeblich unterstützt und fördert, in München.

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker erinnerte daran, dass erst 2017 das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) ebenfalls in die WGL-Gemeinschaft aufgenommen wurde: „Mit dem RCI ist es nun gelungen, dass in so kurzer Zeit gleich zwei forschungsstarke Einrichtungen aus Regensburg in die ‚Champions League‘ der deutschen Forschung aufsteigen.“

RCI ging aus Uni hervor

Hervorgegangen war das RCI aus der Universität Regensburg, seit 2019 ist es selbstständig. Prof. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, betonte nun die Tragweite der aktuellen Entscheidung: „Das RCI betreibt Forschung und Medikamentenentwicklung im Rahmen der drei medizinischen Forschungsschwerpunkte der Universität Immunologie, Onkologie und Transplantationsmedizin. Für die Universität ist die Aufnahme des RCI in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern ein Meilenstein auf dem Weg zu einem Exzellenzstandort für Immunmedizin in Deutschland und weltweit.“ Bereits jetzt setzt das RCI zudem geradezu idealtypisch den von der Landesregierung kraftvoll unterstützten Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft um: Das Institut hat schon zwei Firmengründungen ermöglicht.

Diesen Effekt hob auch die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer besonders hervor. „Der heutige Beschluss der GWK stärkt uns nicht nur als Wissenschaftsstandort, sondern macht Regensburg auch für exzellent ausgebildete Menschen aus aller Welt noch attraktiver.“