Kultur
Regensburg liest: Die Planung läuft

Das Buch „Lügen“ der Autorin Ayelet Gundar-Goshen steht im Fokus. Bis 27. Januar können Projekte angemeldet werden.

20.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:45 Uhr
Lexa Wessel
Autorin Ayelet Gundar-Goshen erzählt in ihrem Buch die Geschichte der 17-jährigen Eisverkäuferin Nuphar Shalev. −Foto: Ayelet Gundar-Goshen

Eine Autorenlesung, ein Schreibworkshop, eine szenische Lesung im Akademietheater, eine Tanzperformance in der Befreiungshalle in Kelheim – Regensburg liest e.V. hat alle Hände voll zu tun, um die verschiedensten Events im Frühjahr zu organisieren. Am Mittwochabend fand das zweite Infotreffen zu der Aktion „Regensburg liest ein Buch“ (RLEB) per Zoom-Meeting statt, um weitere Einzelheiten der Planung zu klären. Diesmal lesen Regensburg und Tel Aviv (Israel) gemeinsam das Buch „Lügen“ der israelischen Autorin Ayelet Gundar-Goshen.

In diesem Frühjahr sind alle Regensburger zum vierten Mal dazu aufgerufen, zusammen eine Geschichte zu verschlingen. Der Roman „Lügen“ beschreibt eine heikle Situation: Die 17-jährige Eisverkäuferin Nuphar Shalev lebt in einer israelischen Stadt und fühlt sich ungeliebt. Als ein unhöflicher Kunde ihr fluchend nachläuft, hören Passanten ihren Schrei. Die Frage, ob er sie angefasst hätte, bejaht sie, was einen unschuldigen Mann ins Gefängnis bringt. Eine Lüge jagt die nächste. Gleichzeitig blüht Shalev in dieser Zeit auf und findet die große Liebe. Wann verfängt sie sich in ihrem Lügennetz?

Welches Buch ausgewählt wird, unterliegt vielen Kriterien. Vor allem wolle man nur Bücher auswählen, deren Schriftsteller noch nicht gestorben seien, wie Carola Kupfer, Vorsitzende von Regensburg liest e.V., berichtet. Außerdem müssen die ausgewählten Themen einen aktuellen gesellschaftsrelevanten Bezug aufweisen. Somit scheidet ein großer Teil an lesenswerten Romanen bei der Auswahl aus.

Regensburg – und ebenso Tel Aviv – will mit den geplanten Events „Lügen“ von allen Seiten beleuchten. Um auch israelische Interessierte zu erreichen, werde die Website diesmal komplett zweisprachig sein, so Kupfer. Zu den geplanten Events gehören auch Autorenlesungen, ein Ton-Selbstbildnis-Projekt, ein Filmabend im Leeren Beutel und ein Body-Image-Projekt mit Influencern.

Und bis 31. Januar kann man sich noch online bei dem Fotowettbewerb „Missunderstandings/Missverständnisse“ anmelden. Die bilaterale Ausstellung zeigt vom 8. März bis 9. April zwölf Bilder aus Deutschland und zwölf aus Israel in der Stadtbücherei am Haidplatz. Hinsichtlich der Event-Planung hoffe man auf eine Besserung der coronabedingten Lage bis März, meint Kupfer.

Bei den geplanten Projekten finden auch kulturübergreifende Kooperationspartner zueinander, wie die Jüdische Gemeinde, das Akademietheater Regensburg und das israelische Konsulat. „Es ist eine tolle Möglichkeit für alle, die sich sonst nicht alleine an solche Projekte herantrauen würden“, sagt Kupfer. Deadline ist der 27. Januar – dann müssen alle Unterlagen eingereicht sein, um die Programme zu drucken. Das diesjährige Veranstaltungsplakat zeigt die Logos der finanziell unterstützenden Veranstaltungspartner.

Auch der Schriftstellerverband Ostbayern beteiligt sich an der diesjährigen Stadtleseaktion. Hier soll der Roman „Lügnerin“ von Ayelet Gundar-Goshen als Inspiration für einen Schreibwettbewerb dienen. Gefragt sind kurze literarische Prosa-Texte rund um das Thema „Die Lüge“. Die Teilnahme steht allen offen.

Wer einen Text einreicht, sollte sich mit dem Buch bzw. mit einem Aspekt daraus auseinandergesetzt haben – und das muss der Text auch zeigen. Außerdem sollten Teilnehmende in der Region Regensburg/Regensburg Landkreis/Kelheim wohnen. Die Textlänge beträgt maximal 5000 Zeichen (mit Leerzeichen). Der Text muss unveröffentlicht und rechtefrei sein. Einsendeschluss ist der 30. Januar. Einsendungen per Mail an info@schriftsteller-ostbayern.de (.doc, .docx, keine PDF-Datei). Die Gewinnertexte werden bei einer Lesung am 30. März um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei öffentlich vorgestellt, außerdem gibt es Sachpreise.