Medizin
Regensburg: Neubau an Kinderpsychiatrie

Die Zahl der stationären Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wächst. Die Klinik hat nun deutlich mehr Platz.

24.09.2019 | Stand 16.09.2023, 5:20 Uhr
Martina Groh-Schad

Bezirkstagspräsident Franz Löffler (links) eröffnete gemeinsam mit Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (2. von links) den Neu- und Umbau der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Foto: MGS

Mit einem Festakt feierte die CSU-Politikerin gemeinsam mit dem Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler und weiteren Vertretern aus Politik und Klinikverwaltung den Abschluss der Baumaßnahme. „Die Zahl der stationären Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt“, begründete Löffler die Dringlichkeit des Baus. Durch den Neu- und Umbau steigt die Bettenzahl in der Klinik von bisher 28 auf nun 40 Betten. Die Plätze der Tagesklinik steigen von bisher 14 auf 22. „Kinder und Jugendliche mit psychischen Krankheiten brauchen eine zeitgemäße Behandlung“, betonte Huml. Der Freistaat habe für den Bau rund elf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Weitere vier Millionen Euro hat der Bezirk aufgebracht.

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wächst

Im Neubau ist eine Station für Kinder, eine Station für Jugendliche und eine Akutstation im Obergeschoss entstanden. „Die Ausweitung des Raumangebots auf den Stationen lassen die Umsetzung differenzierter Therapiekonzepte zu und tragen zu einer Ruhe bei, die notwendig ist, um die Behandlung in konzentrierter Form durchzuführen“, sagte der Ärztliche Direktor der medbo, Prof. Romuald Brunner.

Patienten:
In die Klinik aufgenommen werden Kinder ab zwei Jahren und Jugendliche bis zum Erreichen der Volljährigkeit, in Ausnahmefällen bis zum 21. Lebensjahr.

Bezirkstagspräsident Löffler nutzte den Festakt, massive Kritik an der aktuell vorgelegten neuen Psychiatrie-Personalverordnung zu üben. „Sollte dies umgesetzt werden, müssen wir uns aus der Fläche zurückziehen“, sagte er. Dies widerspreche dem aktuellen Bestreben, die Medizin zu den Menschen zu bringen. Die Klinik betreibe derzeit Tageskliniken in Amberg, Weiden und Cham. Das heutige Bild einer modernen Psychiatrie sei in der Verordnung nicht abgebildet. Berufsgruppen wie Ergotherapeuten, die heute flächendeckend eingesetzt werden, kämen zum Beispiel gar nicht vor. „Das ist ein Rückschritt in die Urzeit der Versorgung“, sagte Löffler. Er forderte Huml auf, dafür zu sorgen, dass der Freistaat hier entgegen steuere. Das Bundesgesundheitsministerium müsse von seiner Funktion als Rechtsaufsicht Gebrauch machen und die Verordnung stoppen. Andernfalls drohte Löffler mit einer Bundesratsinitiative. Staatsministerin Huml sagte Löffler Unterstützung zu.

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