Übergewicht
Regensburg: Neues Hilfsangebot für adipöse Kinder soll Versorgungslücke schließen

02.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:47 Uhr
Alexandra Wessel
Das Modellprojekt Jumpakids beinhaltet sowohl gesundheitliche als auch pädagogische Aspekte. −Foto: Symbolbild: Sebastian Schmid

Wer sich in den Schulen umblickt, erkennt, dass es beim Thema Gesundheitsförderung und Übergewicht bei Kindern noch viel zu tun gibt: Das neue Programm Jumpakids, ein Modellprojekt in Trägerschaft der KJF Regensburg, soll adipösen Jugendlichen, und beratend deren Eltern, helfen.

Das Projekt soll auch Folgeerkrankungen von Übergewicht vorbeugen, wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, psychosozialen Belastungen oder Mobbing.

Bei einer Pressekonferenz in der Galerie St. Klara stellte das Adipositas-Zentrum ihr neues Angebot vor. Anwesend waren Vertreter und Unterstützer, unter anderem Bürgermeisterin Astrid Freudenstein, KJF-Direktor Michael Eibl, Kinderkardiologe Georg Leipold, Lorenz Schmid, Abteilungsleiter Zentrale Soziale Dienste der Stadt, und Gerhard Lindner, Direktor der AOK Regensburg-Neumarkt. Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese (KJF), die AOK Bayern, die Sanddorf-Stiftung sowie Stadt und Landkreis Regensburg haben das Adipositas-Zentrum 2019 auf den Weg gebracht.

Dorothea Brenninger, Leiterin von Jumpakids, vermittelte einen Überblick über das Programm. Neben gemütlichen Räumlichkeiten gibt es ein breites Beratungsangebot sowie Maßnahmen zu den Bereichen Bewegung, gesunde Ernährung, Stressbewältigung oder Suchtprävention. Dabei dienen zum Beispiel Bewegungsangebote oder auch der Kochtreff der physischen sowie der mentalen Gesundheit, ebenso zum Kennenlernen, Freundschaften knüpfen und Spaß haben. Jumpakids beinhaltet gesundheitliche sowie pädagogische Aspekte.

Das Modell fülle die bisher klaffende Versorgungslücke zwischen Arztpraxis und Schulungsprogramm aus, sagte Leipold. Nach dreijähriger Projektlaufzeit konnte ein positives Ergebnis verbucht werden. Jumpakids habe das Leben vieler Familien entscheidend verbessert. Bei den Auswertungsergebnissen wird der Gewichtsabnahmeerfolg bei Kindern und Jugendlichen im „BMI-SDS“ (Standard Deviation Scores) erfasst. Die durchschnittliche Gewichtsabnahme wird mit den Bewertungsmaßstäben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verglichen. Jumpakids erreichte eine durchschnittliche BMI-SDS-Reduktion von 0,23. Somit liegt der Wert des niedrigschwelligen Angebots im Bereich der mittleren Gewichtsreduktion und gilt als erfolgreich.

Die AOK Bayern unterstützte das Projekt mit der höchstmöglichen Förderlaufzeit von drei Jahren (1. November 2019 bis 31. Oktober 2022). Die KJF Regensburg, Stadt und Landkreis sowie die Sanddorf-Stiftung erklärten sich dazu bereit, eine weitere Finanzierung bis zum 31. August 2024 zu übernehmen. Dafür benötigt es zunächst die abgeschlossene Ausarbeitung des „Disease Management Programms für Kinder und Jugendliche mit Adipositas“ bis zum 31. Juli.