Höhere Autoproduktion
Regensburger Autozulieferer Vitesco hebt Umsatzausblick

14.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:57 Uhr
„Vitesco Technologies- Entwicklungszentrum“ steht auf einem Schild vor dem Werksgelände von Vitesco. −Foto: dpa

Der Regensburger Autozulieferer Vitesco kann sein Volumen stärker als bisher gedacht steigern. Bei der Profitabilität geht es zwar auch voran. Aber die Widrigkeiten auf den Märkten und Umbaukosten bremsen die Fortschritte bei den Erträgen.



Unterm Strich bleibt deshalb noch ein Verlust. Die Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres gestern in Regensburg enttäuschten offenbar die Erwartungen an den Aktienmärkten. Der Kurs von Vitesco sank am Morgen erheblich um rund bis zu neun Prozent auf unter 53 Euro.

Vitesco rechnet unter anderem dank einer höheren Autoproduktion in diesem Jahr mit mehr Umsatz als bisher. Statt um drei bis fünf Prozent werde das Autovolumen um fünf bis sieben Prozent steigen, verkündete Finanzvorstand Werner Volz. Der Erlös bei Vitesco soll nun zwischen 9 Milliarden und 9,2 Milliarden Euro liegen. Bisher ging man von 8,6 Milliarden bis 9,1 Milliarden Euro aus.

In China wird mehr produziert als vorausgesehen

Vor allem in China werden mehr Autos produziert als vorausgesehen. Darüber hinaus tragen der schwächere Euro und höhere Preise zu dem erhöhten Ausblick bei. Material-, Energie- und Transportkosten lasten aber auf dem Unternehmen, wie Volz sagte. Nur ein Teil der Mehrkosten könne an die Kunden weitergegeben werden.

Im dritten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte stieg der Umsatz um 13,6 Prozent. Das ebenfalls um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern erhöhte sich von 24,5 Millionen auf 47,9 Millionen Euro. Damit stieg die Marge von 1,3 auf 2,1 Prozent. Beim Konzernergebnis verblieb ein Minus von 13,8 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch minus 91,5 Millionen Euro. Am profitabelsten ist der Bereich Aktuatoren und Sensoren.

E-Mobilität hat Übergewicht bei neuen Aufträgen

Volz bezeichnete das dritte Quartal 2022 als „solide“ und betonte den Wandel hin zur Elektromobilität. Zwar liegt der Umsatzanteil des Bereichs Elektrifizierung aktuell erst bei zehn Prozent. Doch bei den neuen Aufträgen habe die E-Mobilität bereits ein klares Übergewicht. Allein in den ersten neun Monaten habe Vitesco „einen Elektrifizierungs-Auftragseingang von fast zehn Milliarden Euro erreicht“, sagte Vorstandschef Andreas Wolf. Dazu gehöre eine Bestellung eines großes deutschen Autoherstellers für ein Batteriemanagementsystem über rund 600 Millionen Euro.

− dpa