Film
Schauspieler aus Leidenschaft

Günther Brenner aus Regensburg ist oft im Fernsehen. Jetzt spielt er die Hauptrolle in „Der Verein, der Metzger und der Tod“.

09.11.2014 | Stand 16.09.2023, 7:12 Uhr
Anna-Lena Bayer
Auch als Bauer machte Günther Brenner kürzlich im ZDF-Krimi „Die Rosenheim-Cops“ eine gute Figur: Die Polizisten (von links: Max Müller, Dieter Fischer, Florian Fitz) ermitteln auf dem Bauernhof von Alois Hamberger (Günther Brenner, rechts), der eine Leiche gefunden hat. −Foto: ZDF/Christian A. Rieger

Günther Brenner aus Regensburg strahlt über das ganze Gesicht: Er hat es geschafft, seinen Traum zu verwirklichen und Schauspieler zu werden. In den letzten Jahren konnte man ihn immer wieder auf verschiedensten Theaterbühnen oder vor dem TV-Bildschirm aufblühen sehen. Im Stadttheater am Bismarckplatz spielte Günther Brenner erst kürzlich eine Gastrolle in dem Stück „Der jüngste Tag“. In den letzten Tagen des Oktobers war er außerdem Teil eines besonderen Projekts in Regensburg: Der Kulturförderpreisträger Erik Grun verfilmte den von Klaus Schwarzfischer geschriebenen Heimatkrimi „Der Verein, der Metzger und der Tod“. Brenner hat darin eine der Hauptrollen übernommen und wird voraussichtlich im Februar 2015 als korrupter Fußballmanager „Grunzer“ auf der regionalen Kinoleinwand erscheinen.

Berufswunsch definiert sich früh

Dass er Schauspieler werden wollte, wusste Günther Brenner schon früh. Bereits während seiner Schulzeit übernahm er im Stadttheater vereinzelt kleine Rollen. Die Erfahrungen, die er in dieser Zeit sammelte, waren Bestätigung und Motivation zugleich. Nach seinem Schulabschluss auf dem Albertus-Magnus-Gymnasium zog es ihn nach Freiburg auf die Schauspielschule. „Als ich noch auf das Gymnasium ging, musste ich mich jeden Tag in die Schule quälen. In Freiburg fiel mir das Aufstehen vom ersten Tag an sehr leicht, weil ich endlich das machen konnte, was mir Spaß macht“, erzählt Brenner.

Nach seiner vierjährigen Ausbildung und dem Diplom stand der Schauspieler zunächst auf einigen Theaterbühnen. Seit gut zehn Jahren ist er hauptsächlich in Fernsehproduktionen zu sehen. Es ist ihm jedoch wichtig, mindestens einmal im Jahr unter Gastvertrag bei einem Theaterstück mitzuwirken –„denn da kommt man als Schauspieler schließlich her“.

Er zögerte deshalb auch keine Sekunde, als ihm vergangenes Jahr eine Rolle in „Der jüngste Tag“ angeboten wurde. „Ich habe mich sehr darüber gefreut, nach 20 Jahren wieder auf der Bühne zu stehen, auf der alles begann“, betont Brenner.

Zu seinen bekannteren TV-Projekten zählen unter anderem „Pfarrer Braun“ mit Ottfried Fischer oder „Der kalte Himmel“ mit Christine Neubauer und Marcus Mittermeier. In „zwei Ärzte sind einer zuviel“ konnte Brenner auch schon neben Christiane Hörbiger vor der Kamera glänzen. „Je prominenter die Kollegen sind, desto netter sind sie“, findet der 42-Jährige.

Jede neue Rolle begeistert ihn

Günther Brenner lebt für seinen Beruf und es ist besonders die Verschiedenheit der Rollen, die ihn fasziniert. Aus diesem Grund nimmt er auch die meisten Angebote an, die ihm seine Agentur aus München zukommen lässt. „Meine Lieblingsrolle ist immer die Rolle, die ich gerade spiele“, sagt der Regensburger.

Kurioserweise sei es für ihn einfacher, einen Bösewicht oder Psychopathen darzustellen als einen harmlosen, normalen Charakter. „Umso extremer die Rolle ist, umso mehr Spaß macht es, sie zu spielen. Besonders wenn man im echten Leben so brav ist wie ich“, lacht er. Manche Regisseure finden sein Gewicht für die Besetzung bestimmter Rollen ausschlaggebend: „Für die Regisseure ist bayerisch- und dicksein immer eine gute Kombination. Die rufen mich sogar oft an und vergewissern sich, ob ich noch genauso viel wiege wie am Vortag“, erzählt Günther Brenner.

Was er neben den unterschiedlichen Rollen an seinem Beruf noch schätzt, sind die ständig wechselnden Drehorte. Im Schnitt ist Günther Brenner die Hälfte des Jahres unterwegs. Sein Hauptwohnsitz ist zwar Regensburg, doch er hat auch noch zwei kleine Wohnungen in München und Berlin. Der Schauspieler sagt, er kehre nach längerer Zeit immer gerne in die Oberpfalz zu seinen Wurzeln zurück. Auch für weitere Engagements in die Stadt zu kommen, lehne er nicht ab.