Wetter
Schneefälle: Es kam zu 38 Unfällen

Seit dem Morgen fallen die Flocken. Seither krachte es einige Male auf den Straßen. Einige Menschen verletzten sich leicht.

12.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:25 Uhr
Die Raumdienste waren gut beschäftigt. −Foto: Lex

Die angekündigten Schneefälle haben am Dienstagmorgen Regensburg erreicht. Seit der Früh rieselt es auf die Domstadt herab. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt deswegen bis einschließlich 18 Uhr vor leichtem Schneefall. „Verbreitet wird es glatt“, heißt es zudem in der Warnung. Auch die Polizei warnt vor den Bedingungen auf den Straßen. Laut Dmitri Schreiber von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberpfalz gab es zunächst in der nördlichen Oberpfalz Unfälle in Zusammenhang mit den Schneefällen, etwa in Neumarkt oder Tirschenreuth. Auch auf der Autobahn A93 auf Höhe von Regenstauf gab es einen Unfall wegen der Glätte.

Am Nachmittag teilte das Polizeipräsidium schließlich mit, dass es bis 14 Uhr zu insgesamt 38 Verkehrsunfällen kam, überwiegend mit Blechschäden. Bei wenigen Unfällen wurden die Verkehrsteilnehmer leicht verletzt. 19 Fahrzeuge blieben etwa aufgrund von Steigungen liegen.

  • Die Unfälle verteilten sich auf die gesamte Oberpfalz (nach Landkreisen):
  • Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach: 8
  • Cham: 0
  • Neumarkt i.d.OPf:. 3
  • Stadt und Landkreis Regensburg: 12
  • Schwandorf: 3
  • Tirschenreuth: 2
  • Neustadt an der Waldnaab und Weiden i.d.OPf.: 10

Laut DWD könnte es zu Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern aus südwestlicher Richtung kommen. In exponierten Lagen müsse mit Sturmböen von bis zu 70 Stundenkilometern gerechnet werden. Die Temperaturen könnten auf zwischen -5 und -9 Grad sinken.

Unfallchirurg mahnt zur Vorsicht

Mit der Kälte steigt auch die Sturzgefahr. Oftmals reicht ein kleiner Ausrutscher, um den Halt zu verlieren. „Besonders für ältere Menschen kann das schwerwiegende Folgen haben“, warnt Prof. Dr. Johannes Zellner, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Caritas-Krankenhaus St. Josef und rät zur Vorsicht. Wie wichtig das ist, weiß er aus eigener Erfahrung: „Jedes Jahr, wenn die Temperaturen fallen, behandeln wir rund 100 Patienten, die sich aufgrund von Unfällen in Zusammenhang mit Schneefall und Blitzeis verletzt haben. Sie kommen meist mit Kopfplatzwunden, Bänderdehnungen oder Brüchen zu uns. Besonders häufig sind Brüche am oder in der Nähe des Handgelenks, da die Stürzenden instinktiv versuchen, sich damit abzufangen“, berichtet Prof. Zellner. Nicht ganz so häufig, aber umso schwerwiegender sind Stürze auf den Kopf oder die Hüfte. „Sie können zu einem schweren Schädel-Hirn-Trauma oder einen Oberschenkelhalsbruch führen.“ Vor allem ältere Menschen treffen diese besonders oft und hart wie auch Daten aus dem TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) zeigen. „Sie haben häufig ohnehin bereits Probleme mit dem Gleichgewicht oder Gangunsicherheiten. Auch sind ihre Reflexe nicht mehr so schnell. Daher können sie Stürze nicht mehr so leicht abfangen und treffen mit voller Wucht auf dem Boden auf“, erklärt der erfahrene Unfallchirurg.

Ein Arzt appelliert

Deshalb appelliert er besonders an die ältere Generation: „Auch, wenn es schwerfällt: gehen Sie vor allem bei Blitzeis nicht raus. Bleiben Sie, wenn es sich vermeiden lässt, zu Hause. Ich habe schon so viele Patienten erlebt, die `nur mal schnell schauen´ wollten, ob sie streuen müssen. Und schon ist es passiert.“ Wer unbedingt raus müsse, sollte auf festes Schuhwerk mit ausreichend Profil achten oder gleich Schuh-Spikes anlegen. Diese bieten auch bei vermehrtem Schneefall Sicherheit.

  • Aufgrund des einsetzenden Winters gibt die Polizei folgende Tipps und Hinweise
  • Rüsten Sie Ihr Fahrzeug mit Winterreifen aus, wenn Sie auch bei winterlichen Straßenverhältnissen auf Ihr Fahrzeug angewiesen sind.
  • Denken Sie auch an Eiskratzer und Besen zum Schnee abfegen, sowie einen Türschlossenteiser in Jacke oder Tasche.
  • Säubern Sie alle Scheiben von Eis und Schnee, dies gilt auch für Beleuchtung und Kennzeichen. Zudem müssen auch Schnee und Eis vom Dach entfernt werden, damit diese nicht auf andere Verkehrsteilnehmer herunterfallen oder deren Sicht beeinträchtigen.
  • Überprüfen Sie die Fahrzeugbatterie, damit sie auch bei winterlichen Temperaturen ihren Dienst verrichtet.
  • Füllen Sie das Scheibenwaschwasser auch mit ausreichendem Frostschutz auf.
  • Schalten Sie ihre Beleuchtung ein.
  • Durch helle und farblich auffällige Kleidung können Radfahrer und Fußgänger selbst einen Beitrag zu Ihrer Sicherheit leisten. Reflektierende Materialien oder Accessoires, beispielsweise an Jacken oder Taschen, erhöhen die Sichtbarkeit auch schon aus größerer Entfernung deutlich.
  • Trotz Winterreifen ist jeder Fahrzeugführer verpflichtet seine Fahrgeschwindigkeit den Straßen-, Verkehrs-, Witterungs- und Sichtverhältnissen anzupassen.