Umbau
Schönheitskur für das alte Westbad

Die Regensburger Freizeiteinrichtung wird 2013 für neun Millionen Euro saniert. Es geht vor allem ums Energiesparen.

02.08.2011 | Stand 16.09.2023, 21:06 Uhr

Regensburg.15 Millionen Besucher seit 1987 haben das Westbad ganz schön strapaziert. Die Duschbereiche müssen erneuert werden, neue Lampen sollen die Becken ins rechte Licht setzen, rutschhemmende Fliesen sollen für mehr Sicherheit auch mit nassen Füßen sorgen. Der Gastronomiebereich braucht ein moderneres Konzept und soll ein gemütlicheres Ambiente erhalten. Das Warm-Außenbecken wird einer Radikalkur unterzogen.

Was der Badegast weniger beachtet, ist das wirklich Teure an der geplanten Sanierung: Fundamentarbeiten an der nach außen gerückten Fassade, die danach knapp einen Meter mehr Platz im Innern für neue Ruhezonen und Liegeflächen bieten soll. Um Energie zu sparen, wird die neue Fassade mit Isolierverglasung und spezieller Wärmedämmung auf den neuesten Stand gebracht. Die Dachdämmung wird erneuert und die Entwässerung neu geregelt: Regenwasser soll künftig aufs Gelände geleitet werden und dort versickern. Bei der Lüftung wird auf bessere Wärmerückgewinnung gesetzt.

Die Regensburger Badebetriebe (RBB) lassen sich diese Maßnahme rund neun Millionen Euro kosten – bereits die zweite Generalsanierung seit der Eröffnung des Westbads 1972: Das damals hoch moderne Zeltdach war von Anfang an ein Flop gewesen, nach zwölf Jahren musste es weichen. Die folgende Sanierung war fast ein Neubau und dauerte drei Jahre.

So schlimm wird es diesmal nicht werden, ist RBB-Hauptgeschäftsführer Bernd-Reinhard Hetzenecker überzeugt. Die Architektur bleibe in ihrer derzeitigen Form erhalten. Die Erneuerung der Duschbereiche geschehe schon jetzt sukzessive. Im Herbst 2012 – nach Beendigung der Freibadesaison – beginnen die ersten Vorbereitungsarbeiten im Außenbereich, um die unumgängliche Schließung so kurz wie möglich zu halten.

Ab April 2013 wird es dann aber ernst: Dann muss das Westbad für etwa ein halbes Jahr zugesperrt werden. Lediglich das Therapiezentrum und der Laden könnten durchgehend genutzt werden.

Der wesentliche Eingriff bei der Generalsanierung betrifft Badegäste, die auch in der kalten Jahreszeit gern ins Freie hinaus schwimmen. Dieses Warmaußenbecken ist ein Energiefresser: „Rund 20 Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs des Westbads entfallen auf dieses Becken“, betonte Hetzenecker. Deswegen wird es im Zuge des Neubaus verkleinert, der Ausschwimmkanal, der jetzt 210 Quadratmeter groß ist, wird nach dem Umbau nur noch 70 Quadratmeter umfassen. „Wir haben dann ein kleineres, aber feines Außenbecken“, verspricht der RBB-Chef. Der Effekt: Der Wärmebedarf reduziert sich dadurch auf maximal 30 Prozent.

Neben den gesparten Energiekosten versprechen die Badebetriebe einen zusätzlichen Effekt: Das neue Becken wird für die Aufsicht wesentlich besser einsehbar sein, was der Sicherheit von Badegästen dienen soll.