Seenotrettung
Sea-Eye: „Alan Kurdi“ wieder frei

Das Schiff der Regensburger Seenotretter ist nach sechs Monaten Zwangspause in Italien wieder frei.

11.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:26 Uhr
Das Seenotrettungsschiff „Alan Kurdi“ ist wieder frei. −Foto: Fabian Heinz/Sea-Eye/picture alliance/dpa

Nach sechs Monaten Zwangspause ist das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ des Regensburger Vereins Sea-Eye wieder frei. Dies teilte der Verein am Sonntagmittag mit.

Demnach habe ein italienisches Gericht am Freitag entschieden, dass das Schiff nicht länger festgehalten werden dürfe, da Sea-Eye „schwere finanzielle Schäden durch die Festsetzung“ erleide und „weitere Schäden komplexer Art“ entstehen könnten, wenn Sea-Eye nicht gestattet werde, das Schiff rechtzeitig zu seiner zweijährigen Inspektion und geplanten Wartungen nach Spanien zu überführen. Die italienische Küstenwache hatte die „Alan Kurdi“ am 9. Oktober 2020 festgesetzt, nachdem deren Crew 133 Menschen aus Seenot gerettet hatte. Gegen die Festsetzung hatte Sea-Eye im Eilverfahren geklagt. Am 3. November 2021 steht dann die Verhandlung in der Hauptsache an. Dabei wird über die Rechtmäßigkeit der Festsetzung entschieden.

Vertreter des italienischen Verkehrsministeriums setzten sich vor Gericht für strengere Regeln für Rettungsschiffe ein. Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V., sagte dazu, man wolle dem deutschen Bundesverkehrsministerium eine neue Rettungsschiffklasse aufzwingen, „weil man davon ausgeht, dass wir die Auflagen nur schwer erfüllen könnten“.

Die „Alan Kurdi“ werde nun auf die Überfahrt nach Spanien vorbereitet, um geplante Wartungsarbeiten durchzuführen, teilte Sea-Eye weiter mit.