Polizei
Sexueller Übergriff in Regensburg

Nach dem Spaziergang mit einem jungen Mann wacht eine 23-Jährige mit Gedächtnislücken auf. Die Polizei sucht dringend Zeugen.

03.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:17 Uhr
Die Kriminalpolizei Regensburg bittet um Hinweise zu dem unbekannten Mann. −Foto: Robert Michael/picture alliance/dpa

Eine 23-Jährige Frau ist in der Nacht von Samstag, 31. Juli, auf Sonntag, 1. August, in Regensburg offenbar das Opfer eines Sexualdeliktes geworden. Das teilte das Polizeipräsidium mit. Die junge Frau hatte sich am Sonntag wegen Unterleibsschmerzen in ein Krankenhaus begeben. Dort wurde auch die Polizei alarmiert.

Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen war die 23-Jährige am späten Samstagabend auf der Jahninsel spazieren, als sie von einem unbekannten Mann angesprochen wurde. Anschließend setzten beiden gemeinsam ihren Weg am Donauufer in Richtung Weinlände fort und unterhielten sich.

Dann reißen die Erinnerungen der Frau jäh ab. Ob sie K.O.-Tropfen in einem Getränk zu sich nahm oder sie womöglich durch eine Injektion betäubt wurde, ist aktuell noch unklar. „Das ist einer der Punkte, die derzeit intensiv abgeklärt werden“, sagte Polizeisprecher Dominic Stigler. Noch am Sonntag seien die ersten Maßnahmen der Ermittler angelaufen, betonte er. Auch im Umfeld der Jahninsel, von wo aus die beiden an der Donau entlang gingen, habe man mögliche Hinweise gesucht. Was genau, dazu ist zunächst nichts zu erfahren. „Das sind Details, die wir in einem laufenden Verfahren nicht nennen können.“

Frau klagt über Gedächtnislücken

Fest steht: Die 23-Jährige wachte am nächsten Tag mit Gedächtnislücken und Schmerzen im Genitalbereich allein in ihrer Wohnung auf. Wie sie vom Donauufer zu ihrem Wohnort im südlichen Landkreis kam, ist ebenfalls ungeklärt. Wenn sie nicht in einem Auto gefahren war, müsste sie „sehr weit gelaufen“ sein, heißt es aus Ermittlerkreisen. Die junge Frau begab sich laut Polizeiangaben selbstständig in ein Regensburger Krankenhaus. Vom Heimweg und dem weiteren Verlauf der Nacht fehlt ihr jegliche Erinnerung, hieß es. Dort erfolgte eine umfangreiche Spurensicherung, wie es im Polizeibericht hieß. „Eine toxikologische Auswertung gehört ebenfalls dazu“, bestätigte Stigler.

Die Kripo Regensburg führe in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen des Verdachts auf ein Sexualdelikt. Die Analyse und Auswertung der gesicherten Spuren werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Mehr versprechen sich die Ermittler im Moment von Zeugen. „Vielleicht wurden die beiden gesehen“, sagte der Polizeisprecher. „Es wäre sehr hilfreich, wenn sich auch diese Zeugen melden.“

Mann hat schulterlange blonde Haare

Der Mann war 19 bis 22 Jahre alt, hatte eine schlanke Statur und ein schmales Gesicht sowie hellbonde, schulterlange Haare, die er offen trug. Er hatte blaue Augen, war etwa 175 Zentimeter groß und trug weder Bart noch Brille. Bekleidet war er mit einer engen, hellen Jeans sowie einem hellen türkisen T-Shirt mit Aufdruck, weißen Sneakern und einer schwarzen Umhängetasche.

Die Polizei bittet dringend um Zeugenhinweise zu dem Geschehen nahe der Jahninsel, an der Donau in Richtung Weinlände und der möglichen Fahrt zur Wohnung. Wer den bislang unbekannten Mann kennt oder Beobachtungen gemacht hat, soll sich unter Tel. (09 41) 5 06 28 88 melden.

Die Ermittler der Regensburger Kriminalpolizei haben somit ein weiteres Sexualdelikt, das aktuell zu bearbeiten ist. Nach der Vergewaltigung einer Frau im Donaupark und drei möglichen Versuchen in den Tagen zuvorsucht die Kripo seit November nach dem Täter mit silbernem Revolver.

Ende April erschütterte eineähnliche Tat am helllichten Tag in Oppersdorfdie ganze Region, am 19. Juni wurde eine 21-Jährige in Regensburg sexuell genötigt. Die Täter sind in diesem Fällen bislang nicht gefasst. Anders bei dem Vorfall nahe dem Dultplatz vom 10. Juni. Hier wurde der Täter schnell verhaftet. Ebenso in Regenstauf: Nach einem Übergriff von 2019 brachteein DNA-Reihentest kürzlich zwei Tatverdächtige.