Wohnen
Siedlungswerk kauft sich im Dörnberg ein

Das Evangelische Siedlungswerk erwirbt gut 180 Wohnungen. 80 davon sind für einkommensschwächere Bürger reserviert.

08.10.2019 | Stand 16.09.2023, 5:28 Uhr

Entree zum Dörnberg vom MZ-Dach aus

Das Evangelische Siedlungswerk (ESW, Nürnberg) hat von der Hubert Haupt Immobilien Holding und Bucher Properties vor kurzem 182 Wohnungen im Dörnberg-Viertel gekauft. Wie das ESW jetzt mitteilte, werden 102 der Wohnungen frei finanziert sein, die anderen 80 unterliegen der einkommensorientierten Förderung (Eof). Zur vereinbarten Kaufsumme gibt es keine Informationen.

Das Dörnberg gilt als hochpreisig, wobei es inzwischen von noch teureren Objekten sogar deutlich überholt worden ist.Wer im Dörnberg kauft, muss – je nach Wohnungsgröße – mit rund 6000 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.

Die Wohnungen des ESW werden schlüsselfertig gekauft und sollen im Jahr 2022 fertiggestellt werden. Sie liegen im dritten Bauabschnitt des Dörnberg-Viertels, dem Karolinenhof. Die Flächen der Wohnungen, so die ESW weiter, liegen zwischen 38 und 89 Quadratmetern. Die gesamte Fläche der gekauften Wohnungen betrage rund 12 600 Quadratmeter. Sie seien alle barrierefrei und verfügten jeweils über einen Balkon oder eine Terrasse.

Wie das ESW weiter erklärt, befinden sich die 102 frei finanzierten Wohnungen in insgesamt fünf Gebäuden. Dagegen bilden die geförderten 80 Einheiten einen ganzen L-förmigen Bau.

Zu den Wohnungen gehöre eine gemeinschaftliche Tiefgarage mit 186 Stellplätzen. Direkt vor der Haustür werde ein Kinderspielplatz im quartierseigenen Landschaftspark gebaut.

Die Gründe für den Kauf konnte die Assistentin der ESW-Geschäftsführung, Friederike Günzel, auf Nachfrage der Mittelbayerischen spontan und bündig nennen: Das Dörnberg befinde sich zum einen in einer hervorragenden Lage; zum zweiten steige in Regensburg der Bedarf an Wohnraum stark an, die Nachfrage sei hoch.

Mehr als 40 Prozent der vom ESW gekauften Wohnungen sind gefördert. Im Dörnberg-Quartier insgesamt liegt diese Quote bei nur 15 Prozent (bezogen auf die Wohnfläche), erklärt der Leiter des Regensburger Amts für Stadtentwicklung, Anton Sedlmeier. Als das Projekt seinerzeit begonnen wurde, war die Forderung der Stadt diesbezüglich noch nicht höher. 2013 erhöhte sie die Quote auf 20 Prozent, seit diesem Jahr liegt sie bei 40 Prozent.

Bei den geförderten Wohnungen erhält der Investor Hilfen in Form von zinsverbilligten Darlehen und auch direkte Zuschüsse vom Freistaat. Als Miete darf er die im Mietspiegel ausgewiesene Summe einstreichen. Für die Mieter gelten Einkommensobergrenzen, um eine solche Wohnung zu bekommen. Im Dörnberg kommen nur die zwei niedrigeren der neuerdings drei Stufen infrage. Laut Sedlmeier gelten für sie sechs beziehungsweise sieben Euro Quadratmetermiete als zumutbar. Die Lücke zum tatsächlichen Mietpreis schließt das Land Bayern als Zuschuss.