Mit seinen bunten Bier- und Essenständen sieht und riecht man das Regensburger Craft Bier Festival schon von Weitem. Die Veranstaltung strahlt einen jungen und hippen Flair aus, getrunken (oder besser gesagt genossen) wird aus bauchigen Craft-Bier-Gläsern. Insgesamt 35 Aussteller gibt es auf dem Festival, darunter lokale Traditionsbrauereien wie Weltenburger aber auch junge Craft-Bier-Schmieden wie zum Beispiel die „Munich Brew Mafia“.
Veranstalter Benedikt Friedrich stellt zusammen mit seinem Team von der lautlich GmbH das Festival zum sechsten Mal auf die Beine. Dabei kommt es ihm besonders auf den persönlichen Charakter der Veranstaltung an: „Das Schöne ist, meistens sind die Braumeister selber da. Das heißt, sie erklären dir wirklich komplett, was sie für Biere haben. Die wissen da ein bisschen mehr und sagen nicht nur ‘Ja, ist halt ein Helles‘, sondern können auch sagen wie es gebraut wurde und was mit drin ist.“
Der Unterschied zwischen Craft Bier und normalem Bier ist laut Benedikt der handwerkliche Aspekt: „Craft Bier ist eigentlich relativ weit gefasst. Bei Craft Bier hat man es relativ oft, dass es zuerst gebraut und danach noch in Sherryfässern oder in Whiskyfässern gelagert wird.“ Das macht das Craft Bier auch ein wenig teurer und natürlich spüren die Brauer auch noch die momentane Preissteigerung in der Branche. 0,1 Liter Craft Bier kosten auf dem Festival zwei Euro, 0,3 Liter kosten vier Euro. Der Eintritt zum Festival ist frei.
Donnerstag Mittag haben sich schon einige Festivalbesucher eingefunden, die sich einmal quer durch die Biervielfalt probieren möchten. „Das ist das erste Bier immer noch und extrem lecker“, sagt ein Besucher. Ein anderer Gast begeisterte sich für die verschiedenen Geschmäcker auf dem Festival: „Bisher habe ich vier verschiedene Biere getrunken und alle vier waren sehr gut. Man schmeckt schon gute Unterschiede. Es gab eins da war Portwein drin, ein anderes hatte einen leichten Kaffeegeschmack. Das ist jetzt ein normales Helles, also es schmeckt schon jedes anders.“
Auch technische Bierinnovateure sind auf dem Festival präsent, wie zum Beispiel die Macher der App „Oh my Beer“. „Über die App erfährt man in welcher Gastronomie man welches Bier bekommt. Wenn es dieses Bier in der Stadt nicht geben sollte, dann schlägt die Stadt ein Bier vor das ähnlich schmeckt“, erklärt Entwickler Sebastian Lechermann. Bierfans können in die Suchleiste also ihr Lieblingsbier eingeben und die App zeigt an, in welchen Regensburger Bars und Restaurants es angeboten wird. Bald soll die App über die Bierauswahl von 60 Städten Auskunft geben. Die App arbeitet auch mit den Barbetreibern zusammen und die Kunden profitieren: „Wenn in einer Gastronomie mal nichts los ist, dann kann sie sich bei uns einwählen und wir schicken Push-Nachrichten raus, dass es 20 Freibiere gibt, wenn der Freibier-Alarm hergezeigt wird“, so Sebastian.
Wer möchte, kann noch bis Sonntag auf dem Craft Bier Festival bei Live-Musik geschmacksintensives Bier genießen oder einfach durch die vielen Bier-, Verkaufs- und Essensstände schlendern.
