Regensburg
So geht Fahrradfahren im Winter

Worauf müssen Radlfahrer bei Eis und Schnee achten? Ein Regensburger Experte gibt Tipps zur richtigen Ausrüstung.

20.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:29 Uhr
Wer im Winter Radlfahren will, sollte darauf achten, dass die Reifen ein gutes Profil haben. −Foto: Kay Nietfeld/picture alliance / Kay Nietfeld/

Auch in Regensburg sieht man im Winter seit einien Jahren immer mehr Radfahrer. Wer in der dunklen Jahreszeit bei Schnee und Eis sicher unterwegs sein will, muss einiges beachten. Dr. Klaus Wörle ist Vorstandsvorsitzender im Kreisverband Regensburg des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), der Interessenvertretung für Alltags- und Freizeitradler. Er gibt im Interview Tipps.

Inwiefern muss ich im Winter meine Fahrweise bei Schnee und Eis anpassen?

Wenn man im Normalfall auf den Reifendruck achtet, dann empfiehlt es sich, im Winter etwas Druck abzulassen. Zwei Bar reichen da meist schon. Das bedeutet deutlich mehr Auflagefläche und man hat einfach mehr Halt. Generell ist es im Winter wichtig, Reifen mit gutem Profil zu haben. Es gibt auch Leute, die wie beim Auto von Sommer auf Winterreifen wechseln. Die sind dann deutlich dicker und breiter. Außerdem sind beim Fahrrad, anders als beim Auto, auch Spikes erlaubt. Die geben noch einmal deutlich mehr Halt. Aber auch ohne spezielle Winterreifen ist klar, dass man breite, gute profilierte Reifen braucht.

Wie sollte das Fahrrad im Winter sicher ausgerüstet sein?

Vor dem Winter sollte man auf jeden Fall schauen, wie die Bremsen aussehen. Die nutzen sich im Winter nämlich deutlich stärker ab. Vor allem wenn man größere Steigungen bergab fährt und immer wieder bremsen muss, merkt man bei nassem Wetter einen deutlich stärkeren Bremsabrieb. Das wird durch Streusalz noch einmal verstärkt.

Im Winter wird das Fahrrad durch Matsch, Schnee und Salz oft dreckiger. Wie sollte ich mein Fahrrad pflegen?

Wenn die Temperaturen etwas angenehmer sind, dann sollte man mit etwas Wasser an das Fahrrad gehen, um Salz und Dreck abzuwaschen. Wenn dieser Schmutz länger dran bleibt und es immer wieder feucht wird, setzt schnell die Korrosion an. Das passiert auch nicht nur bei Stahl, sondern ebenso bei Aluminium. Viele denken, dass Aluminium vor Rost geschützt ist, aber auch da kann Wasser und vor allem aggressives Salz schnell oxidieren.

Deswegen sollte man möglichst verhindern, dass sich überhaupt etwas am Rad für eine längere Zeit festsetzt. Immer wenn es draußen nicht ganz so eisig ist, ist es also empfehlenswert mit einem Eimer Wasser und einem Schwamm das Rad davon zu befreien.

Bei zu dicker Kleidung kann man im Winter schnell schwitzen. Welche Kleidung ist in dieser Jahreszeit zum Radfahren besonders geeignet?

Sie sollte ausreichend warm, aber nicht zu dick sein. Dabei kommt es auch immer darauf an, wie lang die zu fahrende Strecke ist. Bei einem kurzen Weg von ein bis drei Kilometern brauche ich mir keine großen Gedanken zu machen. Die kann ich auch in ganz normaler Winterkleidung fahren, die ich auch zu Fuß trage. Anders sieht das bei langen Pendlerwegen von 20 Kilometern aus.

Wenn ich zum Beispiel von Regenstauf nach Regensburg fahren muss. Da sollte man auf jeden Fall in ein Sportfachgeschäft gehen und sich beraten lassen. In dem Fall ist spezielle Funktionskleidung definitiv ratsam. Da braucht man eine gute Wärmeisolierung ebenso wie einen guten Schutz vor Feuchtigkeit von außen. Generell sollte man je nach Zweck der Fahrt variieren und sich jeweils bedarfsgerecht kleiden.