Leichtathletik für Kinder
Sommerprogramm des SWC: Olympia zum Ausprobieren

25.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:53 Uhr
Der Staffellauf mit den verschiedenen Hürden fordert besondere Teamarbeit. −Foto: Selina Schaefer

„Am liebsten mache ich Stabhochsprung“, sagt Ben, bevor er zum Ring geht, um ganz in antiker Olympia-Tradition einen roten Diskus zu werfen. Der Zwölfjährige macht schon seit rund vier Jahren Leichtathletik beim SWC und ist heuer schon zum fünften Mal bei Olympia Kids dabei. „Mir gefällt es super!“, sagt er. Drei Wochen lang konnten sich rund 270 Kinder zwischen sieben und 15 Jahren in der Städtische Sportanlage Am Weinweg in unterschiedlichsten Leichtathletikdisziplinen ausprobieren.

Franziska Koller, eine Betreuerin vom SWC, erklärt: „Wir wollen Lust auf Leichtathletik machen.“ Die Kinder sollen die Chance haben, alle Disziplinen kennenzulernen, jeweils altersgerecht angepasst. „Viele Kinder sind begeistert, das, was sie bei den Olympischen Spielen im Fernsehen sehen, selbst ausprobieren zu können.“ Das Angebot sei sehr vielseitig mit gemeinsamen Mittagessen und auch mal Bowling, aber vor allem, weil auch Sportarten wie Stabhochsprung oder Speerwerfen angeboten würden, die in der Schule keine Rolle spielen. Sehr gut komme auch immer der Staffelsprint an, weil dabei Teamarbeit gefragt ist.

Der Hauptorganisator der kleinen Olympiade, Josef Koller, zeigte sich froh, dass das Sommerprogramm wieder unter normalen Bedingungen stattfand. „Es waren zwei schwere Jahre.“ Auch Franziska Koller betont, es sei „schön, dass wir das wieder so in gemischten Gruppen machen können“, ohne die Kinder wegen Hygieneregeln streng von einander trennen zu müssen. Den Kontakt und der Austausch, der so zwischen den Altersgruppen entstehe, halte sie für „wertvoll“.

Viele der Kinder kämen jedes Jahr wieder, manche würden sogar schon im Januar danach fragen, sagt Josef Koller. Aber auch Kinder ohne bisherigen Bezug zur Leichtathletik seien dabei.

Die erste Woche sei sehr heiß gewesen, so Franziska Koller, aber „mittags gibt‘s Eis und der Hausmeister hat dann den Rasensprenger angemacht. Damit lässt es sich aushalten“. Donnerstag finde zudem immer eine kleine Olympiade statt, bei der sich die Kinder messen könnten.

Die Sommerferienwochen finden seit zehn Jahren in Kooperation mit der Stadt sowie dem Landkreis Regensburg statt, mit Hilfe der Firma Continental, der Volksbank Regensburg und Vitesco Technologies, die dies als Ferienprogramm für Kinder von Mitarbeitern unterstützten, um diese zu entlasten. Dafür werden die Kinder zwischen 8 und 16 Uhr betreut.

Peter Weigl vom Jugendamt der Landratsamts freut sich über das Engagement der meist jungen Betreuer, die hier Verantwortung übernehmen. „Ich finde es ein super Angebot, das unser Programm deutlich erweitert“, sagt er. „Auch als Betreuung für die Familien.“ Allgemein habe es bei der diesjährigen Anmeldung für das Jugendprogramm einen großen Ansturm gegeben. Weigel: „Das habe ich noch nie erlebt.“ Er findet Olympia Kids super, weil es „gesellschaftlichen Mehrwert“ biete.

Auch der Leiter des städtischen Sportamts, Johann Huber, betont, man bräuchte ganztägige Angebote, um Eltern zu entlasten und die Ferienzeit zu überbrücken. Die Stadt stelle dem SWC dafür die Anlage zur Verfügung und bewerbe das Programm mit.

Franziska Koller gefällt auch, wie sich jüngere und ältere Kinder gegenseitig unterstützen und bei den Wettbewerben anfeuern. Die Wochen verkörperten den olympischen Gedanken, aber eben „nicht nur schneller, höher, weiter“, sondern jeder könne zeigen, was er kann. Man wolle „jeden auffangen, mit seinen Stärken und Schwächen“.