Spendenaktion
Space-Eye sammelt für Griechenland

Die Regensburger Spenden sollen noch vor Weihnachten ankommen und Flüchtlingen durch den Winter helfen.

06.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:14 Uhr
Michael Buschheuer packt selber an und lädt Spenden für die „Winterhilfe Hellas“ in den ersten Container ein. Dabei wird jeder Kubikmeter des fast 20 Tonnen schweren Containers präzise vollgestapelt. −Foto: Bjarne Schwebcke

Michael Buschheuer lädt für die „Winterhilfe Hellas“ Spenden in einen Container im Regensburger Hafen. In den Kartons befinden sich unter anderem Kleidung und Medikamente für hilfsbedürftige Flüchtlinge in ganz Griechenland. Ohne diese Spenden könnte der Winter für die Betroffenen hart werden.

Mit der Aktion „Winterhilfe Hellas“ will Michael Buschheuer, Vorstand der Hilfsorganisation Space-Eye aus Regensburg, den Flüchtlingen in Griechenland erneut helfen. Das dritte Jahr in Folge sollen warme Winterklamotten, Schlafsäcke, Medikamente und weitere Hilfsmittel gespendet und von Regensburg nach Athen geschickt werden. Die ehrenamtliche Helferin Beatrix Szabo war erst kürzlich vor Ort in Griechenland und berichtet: „Die Menschen haben Angst vor dem Winter“. Leider sei die Situation „immer noch verheerend“.

Mit Space-Eye konnte Buschheuer vor zwei Jahren 10000 Kofferraumladungen voll mit Regensburger Spenden nach Griechenland schicken. Im zweiten Jahr waren es weitere 500 Tonnen an gespendeten Hilfsmitteln. „Die Regensburger sind extrem aktiv, langatmig und gut informiert“, sagt Buschheuer über die Spendenbereitschaft der Bevölkerung.

Die Spendenliste ist lang

Gespendet werden sollen dieses Mal vor allem Kleidungsstücke, Schuhe sowie Medikamente und Hygieneartikel. Aber auch Zelte, Isomatten und Teppiche werden gesammelt. Beim Einpacken von Spenden sei die ordentliche Kennzeichnung und Sortierung in verschiedene Kartons wichtig für die Zuordnung im Lager und die weitere Verteilung in Griechenland.

Buschheuer und Space-Eye haben sich dieses Jahr zum Ziel gesetzt, noch gezielter auf die Bedürfnisse angepasste Spenden zu sammeln. Dafür sollen drei bis vier Container à 40 Kubikmeter – insgesamt um die 100 Tonnen – vollgepackt nach Athen verschickt werden. An guten Tagen werden dafür bis zu zehn Kubikmeter gespendet.

Von Athen aus verteilt die kooperierende Hilfsorganisation Attika Human Support die Hilfsmittel überall auf dem Festland und den Inseln an Flüchtlinge, unter anderem auch auf Samos und Lesbos. Von einem dieser Container können bis zu 10000 Menschen profitieren, erklärt Buschheuer. „Es dauert manchmal Monate, bis die letzten Schuhe und Unterhosen verteilt sind.“ Dabei sind gerade Männerklamotten in kleineren Größen Mangelware. In solchen Fällen werden die Geldspenden herangezogen, um entsprechende Kleidung und andere Hilfsmittel zu erwerben.

Spenden werden von Helfern geprüft

Die gespendeten Hilfsmittel werden unmittelbar am Regensburger Hafen jeden Freitag von 13 bis 18 Uhr von bis zu zehn Helfern geprüft. Zusammen mit griechischen Helfern sind etwa 30 Leute an der „Winterhilfe Hellas“ beteiligt. Uschi Kuntsch ist seit drei Jahren dabei. Sie freut sich darüber, durch dieses Projekt den Menschen einen Teil ihrer Würde zurückgeben zu können, da die restlichen Umstände dort nicht als allzu würdevoll beschrieben werden können. Dazu nehmen sie und andere ehrenamtliche Helferinnen gelegentlich gespendete Kleidung und Schuhe, die nicht sauber genug sind, mit nach Hause, um sie zu reinigen.

Auch der Regensburger Hafen unterstützt das Projekt zum zweiten Mal, indem die Lagerhalle kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Ohne diese Leihgabe wäre das Projekt nicht tragbar, denn allein die Transportkosten belaufen sich pro Container auf ca. 3000 Euro, bis die Spenden nach Athen kommen.

Spenden werden noch bis zum 7. Januar angenommen, der erste Container soll allerdings noch vor Weihnachten in Griechenland ankommen.