Landtagswahl
SPD-Chefin Endres verzichtet auf Landtagskandidatur – nicht nur in Regensburg

23.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:34 Uhr

SPD-Landeschefin Ronja Endres hatte im Sommer eine Kandidatur in der Oberpfalz angekündigt.

Die Co-Vorsitzende der bayerischen SPD Ronja Endres begräbt nach starkem Gegenwind der Regensburger Genossen ihre Pläne für eine Landtagskandidatur 2023.



Ihr Interesse für eine Direktkandidatur in der Oberpfalz – vorzugsweise an ihrem Wohnort Regensburg – hatte sie parteiintern im vergangenen Sommer erklärt. Sie hatte auch Ansprüche für die Spitzenkandidatur in der Oberpfalz angemeldet. Am Freitag erfolgte nun der komplette Rückzug: „Ronja Endres wird nicht für den Landtag antreten“, sagte eine Sprecherin der BayernSPD. „Für sie als Landesvorsitzende ist der Zusammenhalt in der Partei am Wichtigsten.“ Es brauche jetzt Versöhnung und den Blick nach vorne. „Dafür wird sie sich mit aller Kraft einsetzen.“

Endres hatte bei ihren Überlegungen für eine Direktkandidatur im Stimmkreis Regensburg damit kalkuliert, dass die amtierende SPD-Abgeordnete Margit Wild nicht mehr antritt. Wild überlegte es sich jedoch noch einmal, drei weitere Bewerber warfen ihren Hut in den Ring. Bei der Regensburger Nominierungsversamlung vor einer Woche riskierte Endres dann keine Niederlage und trat erst gar nicht an.Dort schlug bei der Abstimmung am Ende der Wenzenbacher Bürgermeister Sebastian Koch auch Wild mit deutlichem Vorsprung aus dem Rennen.

Mit Spannung war erwartet worden, ob Endres alternativ beim Nominierungstermin der Landkreis-SPD an diesem Sonntag antritt. Dort hätte mit dem SPD-Kreisvorsitzenden Matthias Jobst allerdings ebenfalls ein veritabler Gegner auf sie gewartet. Jobst war erst am Montag einstimmig vom Kreisvorstand als Landtagskandidat nominiert worden. Dem Vernehmen nach soll der bayerische SPD-Generalsekretär Arif Tasdelen vorab in Telefonaten mit Genossen die Aussichtschancen der Landeschefin ausgelotet haben.

Jobst ist nun nach aktuellem Stand am Sonntag einziger Kandidat – Nachmeldungen nicht ausgeschlossen. „Unser gemeinsames Ziel ist, geschlossen in den Wahlkampf zu ziehen“, sagte er auf Nachfrage. „Wir wollen in der Region als Team einen wirklich erfolgreichen Wahlkampf führen.“