Projekt
Sportlich gegen den Blutkrebs

Knapp 2500 Menschen nahmen am 23.Leukämielauf teil. Einer von ihnen war Wissenschaftsminister Bernd Sibler.

03.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:57 Uhr
Wissenschaftsminister Bernd Sibler finisht die Zehn-Kilometer-Strecke nach nur 42 Minuten. −Foto: Lorenz Nix

Der Leukämielauf ist eine feste Größe im Regensburger Sportkalender. Auch die 23. Auflage des von der Läukemiehilfe Ostbayern ausgetragenen Benefiz-Events war ein voller Erfolg: Knapp 2500 Sportlerinnen und Sportler starteten am Sonntag auf der städtischen Sportanlage am Oberen Wöhrd auf die vier an der Donau entlang führenden Strecken.

Neben der Zehn-Kilometer-Runde standen eine Walking-Distanz von sechs Kilometern sowie eine Fünf-Kilometer-Kurzstrecke auf dem Programm. Die Kleinsten wurden über die 1,5-Kilometer-Distanz von den Zuschauerinnen und Zuschauern lautstark angefeuert.

Auch Politik-Prominenz war beim Leukämielauf vertreten: Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ließ es sich nicht nehmen, bei den ersten Läufen selbst den Startschuss zu geben. Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, ging bei der Zehn-Kilometer-Runde sogar selbst auf die Strecke.

Maltz-Schwarzfischer: „Der Leukämielauf ist unglaublich wichtig für die Stadt und natürlich auch die ganze Region!“ Blutkrebs sei schließlich ein Thema, das alle etwas angehe, weil es jeden treffen könne. „Es ist eine Riesen-Leistung, was hier Jahr für Jahr auf die Beine gestellt wird“, sagte die Oberbürgermeisterin.

Auch Minister Sibler, der die zehn Kilometer übrigens in nur knapp 42 Minuten absolvierte, zeigte sich begeistert: „Es ist großartig, wie viele Leute hier mitmachen. Da sieht man, dass es den meisten Menschen nicht egal ist, was links oder rechts neben ihnen passiert.“

Etwa 50 Typisierungen

Mit dabei war auch wieder die Stiftung „Aktion Knochenmarkspende Bayern“ (AKB): Da Blutkrebs in vielen Fällen nur durch die Transplantation eines Erkrankten mit den Stammzellen eines passenden und gesunden Spenders geheilt werden kann, hat die Stiftung gemeinsam mit der Leukämiehilfe Ostbayern wieder viele Freiwillige gesucht, die sich für die Stammzellspende typisieren lassen.

Während bei der letzten Auflage des Leukämielaufs knapp 100 Registrierungen erfolgten, war der Andrang in diesem Jahr etwas geringer: Gegen 15 Uhr am Sonntag haben sich nur etwa 50 Personen neu in die drittgrößte Knochenmark-Spenderdatei Deutschlands eintragen lassen.

Auch der Frankfurter Steffen Jakobi hat sich bei einem Aufenthalt in Bayern vor vielen Jahren bei der Stiftung AKB typisieren lassen. „Ich war selbst überrascht, als dann 2017 Post ins Haus flatterte“, erzählte der Hesse. Die Bayerin Natascha Michel benötigte damals gesunde Stammzellen – mit Steffen Jakobi war ihr genetischer Zwilling gefunden. „Meine Angst wurde nach dem ersten Anruf bei der AKB schnell genommen“, berichtete der Frankfurter. Die Entscheidung zu spenden und damit Natascha Michel das Leben zu retten war dann schnell getroffen. „Es tut überhaupt nicht weh, man muss nur etwas Zeit mitbringen“, erzählte Jakobi von seinem damaligen Besuch bei der AKB in München, den er direkt mit einem Champions-League-Spiel in der Allianz-Arena verband.

2019 konnten sich Michel und Jakobi dann kennenlernen, seitdem nennen sie sich „Brüderchen“ und „Schwesterchen“. Beim 23. Leukämielauf am Sonntag überquerten sie gemeinsam die Ziellinie.

Zahlreiche Freiwillige

Möglich war das Benefiz-Event wieder durch eine Vielzahl an vor allem ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Der „LLC Marathon Regensburg“, größter Laufverein Deutschlands, war beispielsweise mit knapp 70 Freiwilligen vor Ort, die als Streckenposten und Helfer im Start-Ziel-Bereich fungierten.

Um ein Laufevent dieser Größe überhaupt durchführen zu können, waren außerdem eine Reihe an Corona-Hygienemaßnahmen einzuhalten. Die Sportlerinnen und Sportler, aber auch alle Zuschauer, mussten einen 3G-Nachweis vorlegen, um das Sportgelände am Oberen Wöhrd zu betreten.