ÖPNV
Stadtbahn zu den Menschen bringen

MdB Peter Aumer hatte Experten zum DigitalDialog eingeladen.

23.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:12 Uhr
So könnte die zukünftige Stadtbahn aussehen. −Foto: Animation: HP Zierer/Animation: HP Zierer

„Die Bahn muss zu den Menschen kommen, nicht umgekehrt.“ Das war die Kernaussage der Experten beim DigitalDialog, den der Regensburger Bundestagsabgeordnete Peter Aumer initiiert hatte. Gemeinsam mit Experten der Karlsruher Verkehrsbetriebe diskutierten regionale Kommunalpolitiker verschiedener Parteien und interessierte Bürger die Weiterführung der Stadtbahn in das Umland als Regio-Stadtbahn auf bestehenden Bahngleisen. Mit über 80 Gästen war die Resonanz sehr hoch.

Tenor der Veranstaltung war laut einer Pressemitteilung, dass der nächste Schritt ein Prüfungsauftrag für ein solches Zweibahnsystem sein muss. Bei der Diskussion forderte Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl, der sich schon seit langem für eine Reaktivierung bestehender Bahntrassen einsetzt, dass bereits vorhandene Gleisanlagen – wie etwa von Langquaid und Schierling nach Regensburg – in die Planungen einbezogen werden müssen. „Die Kosten dürfen hier kein K.o.-Kriterium sein.“ Das sahen die beiden Fraktionsvorsitzendenden von CSU und SPD im Kreisrat, Rainer Mißlbeck und Sebastian Koch, ähnlich. Beide forderten mehr Enthusiasmus im Landkreis für eine Regionalstadtbahn mit Zweisystemfahrzeugen. Nur so könne ein merklicher Teil der täglich über 70000 Einpendler in die Stadt für die Schiene gewonnen werden.

Dr. Martin Kammerer von der Industrie- und Handelskammer Regensburg forderte, dass die „Stadtbahn nicht an den Stadtgrenzen enden darf“. Die Umfrage der IHK zur Mobilität habe gezeigt, dass das eine elementare Forderung der regionalen Wirtschaft ist. Stadtrat Dr. Josef Zimmermann bestätigte, dass die Stadt Regensburg für die Stadtbahn eine Spurweite wählen möchte, die einen Anschluss an die Bahngleise möglich macht.

Als nächsten Schritt möchte Aumer mit den Verantwortungsträgern in den umliegenden Landkreisen Gespräche zur Regionalstadtbahn führen. „Mit dem vorhandenen Schienensystem haben wir gute Voraussetzungen“, so Peter Aumer. „Die beschlossene Elektrifizierung der Bahnstrecke Richtung Hof schafft zusätzliche Kapazitäten auf der Schiene. Diese dürfen nicht nur dem Güterverkehr zugutekommen. Auch der Personennahverkehr muss profitieren“, fordert Aumer. Außerdem setzt er sich aktuell für ein drittes und viertes Gleis bei Obertraubling ein. „Wir müssen die Schiene attraktiv machen, damit wir den Verkehr von der Straße kriegen“, ist sich Aumer sicher.