Kein Regen in Sicht
Trockenheit lässt Donau-Pegel sinken - Probleme für Schiffe befürchtet

14.07.2022 | Stand 14.07.2022, 10:28 Uhr

Das Flusskreuzfahrtschiff „VIKING INGVI“ fährt stromaufwärts an Passau vorbei. Wegen der Trockenheit und dem damit verbundenen Niedrigwasser der Donau werden Probleme für die Schifffahrt erwartet. Insbesondere größere Hotelschiffe seien davon betroffen. −Archivfoto: Jäger

Die Trockenheit lässt die Pegel in der Donau von Tag zu Tag sinken. Kommt kein Regen, hat das Folgen für Flusskreuzfahrten. Aber auch Güterschiffe könnten betroffen sein.



Der trockene Sommer wird für die Binnenschifffahrt auf der Donau in Bayern zunehmend zum Problem. Auf dem frei fließenden Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen könnten bei weiter sinkenden Pegeln zumindest bald Hotelschiffe nicht mehr ohne Weiteres durchfahren, sagte Hans Kerber vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK in Regensburg der Deutschen Presse-Agentur.

Vorerst kein Regen erwartet

Aufgrund der derzeitigen Wetterlage sei nicht mit Regen zu rechnen. Die Pegel würden kontinuierlich weiter sinken. Von dem Niedrigwasser des Jahres 2018, das zu größeren Ausfällen in der Schifffahrt führte, sei man aber noch ein ganzes Stück entfernt, gab Kerber vorerst Entwarnung.

Flusskreuzfahrtschiffe mit einem großen Tiefgang hätten dennoch erste Probleme. Bei weiter fallenden Pegeln werde sich die Situation auch für kleinere Hotelschiffe verschlechtern. Bei den normalen Ausflugsschiffen seien dagegen derzeit keine Beeinträchtigungen zu erwarten.

Güterschiffe können grundsätzlich fahren, aber...

Auch die meisten Güterschiffe könnten bei anhaltender Trockenheit grundsätzlich fahren, erläuterte Kerber. „Bei Güterschiffen kann durch das Gewicht der Ladung der Tiefgang des Schiffes reguliert werden.“ Werde weniger Fracht mitgenommen, spiele auch der Wasserstand eine geringere Rolle. Allerdings sinke dadurch natürlich die Wirtschaftlichkeit der Schiffe. „Ob man dann wegen ein paar Tonnen noch fährt, ist fraglich.“

Aber auch die Reedereien von Hotelschiffen hätten noch Alternativen: „Ein Streckenabschnitt, der nicht befahrbar ist, kann mit Bussen überbrückt werden. Danach setzen die Passagiere ihre Reise auf einem bereits wartenden zweiten Schiff fort“, sagte Kerber. Letztlich träfen die Entscheidung die Reedereien und der Schiffsführer. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt spreche keine Verbote aus.

− dpa