Kirche
Tschechische Priester im Dom

Die Geistlichen sind auf Einladung des Sudetendeutschen Priesterwerks in der Region.

26.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:54 Uhr
Die tschechischen Priester beim Gottesdienst −Foto: Bistum Regensburg

Priester zu sein, als in Tschechien noch das kommunistische System herrschte, bedeutete ein hartes Leben, gezeichnet von ständig lauernder Gefahr. Um die Treue der Priester zu würdigen, die unter dem kommunistischen System in Tschechien gelitten haben, lädt das Sudetendeutsche Priesterwerk regelmäßig zu Urlaubstagen in Bayern ein. Deshalb sind in dieser Woche tschechische Priester im Schloss Spindlhof zu Gast.

Zwei der tschechischen Priester wurden im Geheimen geweiht, einer musste im Geheimen seine Ordensgelübde ablegen. „Wenn das bekanntgeworden wäre, dann hätte das Gefängnis gedroht“, erklärt Pfarrer Karl Wuchterl, Ehrenvorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerks. Die Reise soll diese Lebensleistung anerkennen.

Am Dienstag feierte Bischof Rudolf Voderholzer mit den tschechischen Priestern im Chorraum des Regensburger Doms eine heilige Messe. Mit großer Freude begrüßte der Bischof die 16 Geistlichen, die aus ganz Tschechien nach Regensburg gekommen waren. Er hob die enge Beziehung des Bistums Regensburg zu den tschechischen Nachbarn hervor: Im Jahr 845 ließen sich in Regensburg 14 böhmische Fürsten taufen, 973 entließ der heutige Bistumspatron, der heilige Bischof Wolfgang, die Gebiete jenseits des Böhmerwalds in die kirchliche Selbstständigkeit. Auch in jüngerer Zeit sei das Bistum Regensburg der 1993 gegründeten Nachbardiözese Pilsen und deren Bischöfen in tiefer Freundschaft verbunden, betonte Bischof Rudolf.

In seiner Predigt lenkte Bischof Rudolf den Blick auf den barocken Hochaltar. Er ist in der Hochblüte des Barocks im 18. Jahrhundert geschaffen worden, einer Zeit, „in der Europa sich gerade in der Kunst des Barocks als einheitlicher Kulturraum erfahren hat.“ Die „Seuche des Nationalismus“ sei da noch fern gewesen. Dort auf dem Hochaltar befindet sich eine Darstellung des Martyriums des heiligen Johannes Nepomuk.