Gedenken
Viele Regensburger bei Volkstrauertag

Die Redner warnten bei der Veranstaltung am Ehrendenkmal im Stadtpark vor einer Spaltung der Gesellschaft.

14.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:21 Uhr
Tino Lex
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Oberst Klaus-Peter Berger legten am Mahnmal im Stadtpark einen Kranz nieder. −Foto: TINO LEX

„Der Volkstrauertag lädt dazu ein, sich gegen Krieg und Gewalt zu stellen. Lassen Sie uns auch in Zukunft aufstehen gegen Unrecht und Willkür“, sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Am Sonntagmittag wurde am Ehrendenkmal im Stadtpark eine Gedenkveranstaltung abgehalten. Zahlreiche Regensburger beteiligten sich.

Die Stadt Regensburg gedenkt anlässlich des Volkstrauertages der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft, insbesondere der beiden Weltkriege. Die Feierstunde am Ehrenmal „Unter den Linden“ im Stadtpark wurde sowohl von Bürgern, Behörden, Soldaten der Bundeswehr, der Freiwilligen Feuerwehren, den Landsmannschaften, Vereinen und Verbänden würdevoll gestaltet, um an die Schrecken der Kriege und das unsagbare Leid zu erinnern.

Bevor Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer zusammen mit Oberst Klaus-Peter Berger einen Kranz an dem Denkmal im Stadtpark niederlegte, wandte sich Jule Hauser, eine Schülerin der Niedermünster Schule, mit eindringlichen Worten an die Gäste: „Der Volkstrauertag ist für meine Generation erstmal etwas Unbekanntes“, sagte sie. Deshalb sei sie dankbar, sich mit den Themen Krieg, Trauer, Verantwortung auseinanderzusetzen und dazu Gedanken zum Ausdruck bringen zu dürfen. „Abschied nehmen, Leid, Krieg, Furcht und die Ursachen für Konflikte sind noch viel mehr Thema meiner Generation, als uns bewusst ist“, sagte die Schülerin. Kriege und bewaffnete Konflikte machten ihr Angst. „Woher kommt der zunehmende Hass. Das passiert, weil wir nicht miteinander reden, sondern übereinander. Uns interessiert nicht unser Gegenüber, wir lästern“.

Die Spaltung der Gesellschaft finde real, aber genauso in sozialen Netzwerken statt und beginne bereits in Schulen. Der Volkstrauertag sei ein stiller Tag zum Nachdenken, zum Lernen für ein besseres Miteinander. „Helfen Sie mir und meiner Generation dabei, teilen Sie Ihre Erfahrungen“, appellierte sie an die Älteren.

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer erinnerte indes an die vielen Millionen Flüchtlinge auf der Welt, die aus den verschiedensten Gründen ihre Heimat verlassen müssten – und ihre Zahl steige kontinuierlich. Musikalisch wurde die würdige Gedenkfeier von den Regensburger Domspatzen sowie dem Sinfonischen Blasorchester Regensburg umrahmt.