Regensburg
Walhalla-Sanierung wird deutlich teurer

Die auf rund ein Jahrzehnt angelehnte Sanierung der Ruhmeshalle soll zwei Millionen Euro teurer werden als geplant.

28.05.2011 | Stand 16.09.2023, 21:07 Uhr

Regensburg.Zwölf Jahre hat der Bau der Walhalla bei Regensburg seinerzeit gedauert. Die Generalsanierung der Ruhmeshalle eineinhalb Jahrhunderte später verschlingt fast genauso viel Zeit. Auf annähernd ein Jahrzehnt sind die Renovierungsarbeiten angelegt, inzwischen nähert sich das Mammutprojekt langsam der Zielgerade.

„Wir wollten nicht nur die Symptome bekämpfen, wir wollten endlich die Ursachen für die Schäden an diesem Bauwerk beseitigen“, sagt der Leiter des Staatlichen Bauamtes Regensburg, Hans Weber, über die im Jahr 2004 begonnenen Arbeiten.

Eindringendes Wasser hatte den mächtigen Unterbau des klassizistischen Tempelbaus über die Jahrzehnte hinweg destabilisiert. Allein die statische Absicherung der Terrassen und die Sanierung des prächtigen Treppenaufgangs mit seinen mehr als 350 Stufen dauerte sechs Jahre und verschlang Millionen.

Unerwartete Mehrausgaben

Tatsächlich wird die Generalsanierung der Walhalla nun rund zwei Millionen Euro teurer als ursprünglich errechnet. Bisher war man von Gesamtkosten in Höhe von 11,3 Millionen Euro ausgegangen. Mittlerweile seien mehr als 13 Millionen Euro veranschlagt, sagt Weber.

Grund für die Kostensteigerung: Die Schäden an dem 170 Jahre alten Bauwerk sind deutlich gravierender als zunächst angenommen. Beispielsweise waren große Teile der Natursteinfassaden am Unterbau irreparabel zerstört. Das kostete Zeit und Geld. „Wir mussten in einzelnen Bereichen bis zu 40 Prozent des Steins auswechseln“, berichtet Weber.

Die Walhalla wurde zwischen 1830 und 1842 nahe der Ortschaft Donaustauf, wenige Kilometer östlich von Regensburg errichtet. Bayerns König Ludwig I., ein Anhänger der Idee vom Nationalstaat, hatte sich von Leo von Klenze eine Ruhmeshalle für verdiente Deutsche planen lassen. Heute gilt die Walhalla mit ihrer Sammlung von 130 Marmorbüsten als eines der bedeutendsten deutschen Nationaldenkmäler.

Es soll „nichts glänzen und nichts gleißen“

Ein klassizistischer Prachtbau, errichtet mit dem Ingenieurwissen des 19. Jahrhunderts: Allein die schmiedeeiserne Dachkonstruktion, die Klenze für die Walhalla erdachte, galt damals als technische Pionierleistung. Weber strebt - schon aus Respekt vor der Leistung der Baumeister - eine Sanierung „im Sinne des Denkmals“ an, wie er es nennt. Im Endeffekt bedeutet das: „Man wird der Walhalla auch nach der Generalsanierung ihr Alter ansehen. Da wird nichts glänzen und nichts gleißen“, betont der Baudirektor.

Trotz der Bauarbeiten blieb die Walhalla in den vergangenen Jahren für Besucher stets zugänglich. Das gilt auch derzeit, obwohl die Sanierung mittlerweile den Innenraum des Tempelbaus erreicht hat. Restauratoren kümmern sich hier um die „Konsolidierung der Raumschale“, wie es in der Sprache der Bauingenieure heißt. Vor allem die prächtige Kassettendecke hat unter der hohen Luftfeuchtigkeit im Inneren der Ruhmeshalle gelitten.

Einige Zeit wird bis zum Abschluss der Arbeiten noch verstreichen. 2013 endlich soll die Generalsanierung beendet sein.