Regensburg
Wandbild wird wieder sichtbar

Das Kunstwerk im Antoniushaus ist ein seltenes Zeitzeugnis der frühen Nachkriegsarchitektur in Ostbayern.

30.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:16 Uhr
Das Wandbild im Antoniussaal wird restauriert. −Foto: Peter Schabe

Im Haus befindet sich an der Westseite des Großen Saales ein Wandbild, das die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Mittel der Lotterie Glücksspirale nun freilegen und restaurieren hilft. Es stehen 25000 Euro zur Verfügung. Das Antoniushaus ist eines der über 500 Objekte, die die private DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücksspirale allein in Bayern fördern konnte. Das Gebäude steht auf dem Grundstück der Pfarrei St. Anton, auf dem neben der Kirche von 1928/1929 auch das Pfarrhaus, der Kindergarten und weitere Gebäude stehen.

Das Antoniushaus ist ein asymmetrisch angelegter Saalbaukomplex mit Gaststätte. Der Pultdachbau wurde in Stahlbetonskelettbauweise, teilweise mit Klinkerausfachung, errichtet, die östliche Längsseite ist verglast. Der Bau vereint Stilelemente des Bauhauses und aus Skandinavien, die Gesamtgestaltung folgt einem hoch entwickelten Konzept. Der Saalbau besteht aus zwei ineinandergeschobenen Baukörpern, dem Saal und der davorliegenden Gaststätte. Der Saal fasst rund 600 Personen und gehört zu den fünf großen Veranstaltungsstätten in Regensburg. Die Höhe des Saals entspricht den beiden Stockwerken des Hauses.

Die Formensprache der Architektur manifestiert sich im Inneren des Saals vor allem durch die nach innen geneigten sichtbaren Betonstützen, die großzügig verglaste Westwand, die nach hinten ansteigende, wellenförmige Decke und das Gegenüber von geschweifter Bühne auf der einen und ebenso geformtem Balkon auf der Stirnseite.

Die Westwand im großen Saal gestaltete Josef D. Rüth. Er stilisierte Motive des christlichen Glaubens in schwarzer Liniertechnik auf grünen und gelben Voranstrichen. Die Aufgabe, eine mit der heiteren, lichten Architektur übereinstimmende Malerei zu gestalten, löste Rüth mit einem die weite Wandfläche des Festsaals umspannenden schwerelosen Linienspiel, in dem einige rote und gelbe Farbtupfer das Melodische und Gleitende der Komposition unterstreichen.