Tarifverhandlungen
Warnstreiks: Aktionstag in Regensburg

Verdi will das Uniklinikum 48 Stunden lang bestreiken. Am 24. November soll es einen Demonstrationszug geben.

20.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:07 Uhr
Bereits am vergangenen Dienstag kam es zu einem Warnstreik vor dem Uniklinikum. −Foto: Eckl

Die Gewerkschaft Verdi weitet in der kommenden Woche ihre Warnstreiks in der Oberpfalz aus. Auch ein Aktionstag am 24. November in Regensburg ist geplant, wie Bezirksgeschäftsführer Alexander Gröbner am Freitag bekanntgab.

„Wir bereiten aktuell auch in der Oberpfalz die Ausweitung unserer Warnstreiks für die kommende Woche vor“ teilte Gröbner mit. Dabei solle erneut das Universitätsklinikum Regensburg, dieses Mal mit einem 48-stündigen-Warnstreik, einbezogen werden. Verdi hatte es bereits am vergangenen Dienstag bestreikt.

Daneben würden sich Tarifbeschäftigte aus weiteren Länderdienststellen an den Warnstreikaktionen der nächsten Woche beteiligen. „Für den 24. November planen wir einen zentralen Oberpfälzer Aktionstag in Regensburg. Für Mittwoch erwarten wir mehrere hundert Beschäftigte in dieser Tarifauseinandersetzung zu einem Demonstrationszug.“ An diesem Aktionstag könnten auch Beamtinnen und Beamte im Rahmen ihrer Freizeit vor Ort teilnehmen, um sich mit den Streikenden solidarisch zu erklären.

Verdi: Haben keine andere Wahl

Gröbner teilte mit: „Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis. Jedoch lassen uns die öffentlichen Arbeitgeber in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder keine andere Wahl, als über die Mobilisierung für Warnstreiks Druck aufzubauen.“ Bisher hätten sie kein Angebot für eine Lohnsteigerung vorgelegt und verschärften die Lage mit ihrer Vorstellung zur Verschlechterung von Eingruppierungsvorschriften. „Das können wir nicht hinnehmen!“ Die Gewerkschaft Verdi wolle eine Einigung am Verhandlungstisch mit einem tragfähigen Kompromiss. „Leider hat die Arbeitgeberseite mit ihrer bisherigen Haltung die Warnstreiks in diesen Tagen provoziert.“ Alle Beschäftigtengruppen der Universitätsklinik Regensburg, insbesondere in den Pflegeberufen, hielten genauso wie die Tarifbeschäftigten und Beamten in den übrigen Länderdienststellen sowie den Beamten in den Oberpfälzer Kommunen den Laden am Laufen. „Klatschen alleine reicht nicht. Wir fordern gutes Geld für gute Arbeit!“, macht Gröbner deutlich.

Verdi weist im Zusammenhang mit den Warnstreiks darauf hin, dass für Notfälle mit sogenannten Notdienstvereinbarungen, insbesondere für das Uniklinikum, vorgesorgt werde.

Dritte Verhandlungsrunde am 27./28. November

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 27./28. November 2021 in Potsdam statt. Verdi fordert für die Beschäftigten der Länder: eine Erhöhung der Tabellenentgelte um fünf Prozent, mindestens aber um 150 Euro monatlich, eine Erhöhung der Tabellenentgelte für Beschäftigte im Gesundheitswesen um 300 Euro, eine Erhöhung der Entgelte der Auszubildende, Studierenden und Praktikantinnen und Praktikanten um 100 Euro monatlich, eine Laufzeit von zwölf Monate und eine Verlängerung der Vorschrift zur Übernahme der Auszubildenden. Außerdem erwarte Verdi eine zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses für die Beamtinnen und Beamten.