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Weihnachtscircus: Auftritt, Zelt!

Das Zirkuszelt des Weihnachtscircus fasst 1200 Menschen. Jetzt wurde es auf dem Dultplatz aufgestellt.

08.12.2018 | Stand 16.09.2023, 5:51 Uhr

Diese Traverse gibt dem Zirkuszelt Stabilität. Alle Fotos: Lex

Alex Ramien (43) ist nach Hause gekommen. Er hat auch etwas mitgebracht, nämlich sein großes weißes Zirkuszelt, in dem während des Gastspiels des Regensburger Weihnachtscircus vom 20. Dezember 2018 bis 6. Januar 2019 1200 Zirkusbesucher die Vorstellungen genießen können.

Der Zirkuszeltbesitzer und frühere Schleuderbrettartist Ramien kennt Regensburg schon seit vielen Jahren: „Hier fühle ich mich zu Hause“, sagt er selbst.

„Hier fühle ich mich zu Hause.“Alex Ramien, Schleuderbrettartist

Er treffe bekannte Gesichter, besuche sein Lieblingschinarestaurant und fühle sich in dieser Stadt einfach rundum wohl. Auch seine Familie, seine Frau und seine zwei Söhne (13 und 20 Jahre alt) werden nach Regensburg kommen, um dort gemeinsam mit ihm, den Artisten und einer knusprigen Gans Weihnachten zu feiern.

Zeltaufbau ist Maßarbeit

Doch erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Das zwölf Meter hohe Zelt muss aufgestellt werden und dazu braucht es viel Know-how, kräftige Männer und auch die Infrastruktur, die für eine solche Gemeinschaftsleistung notwendig ist. Hierfür ist Benedikt Ricken zuständig, der für die Vorbereitung zuständig ist. Er hat sich, noch ehe Ramien mit seinen LKWs und seinen Männern auf dem Dultplatz angekommen war, darum gekümmert, dass das Wasser vor Ort läuft, dass der Strom da ist, Container, in denen sich die Männer aufhalten können, und vieles andere mehr, was zu einer funktionierenden Infrastruktur gehört.

„Wir sind dieses Jahr nach Regensburg gekommen mit über 18 schweren Sattelzugaufliegern, in denen das gesamte Material gelagert ist“, sagt Ramien.

Zu diesem Zeitpunkt war der Dultplatz komplett leer. Danach musste zuerst der Platz ganz genau vermessen werden. „Das ist auf diesem Platz hier Zentimeterarbeit, denn unsere großen Zeltanlagen mit Eingangszelt, Gastronomiezelt, großem Zirkushauptzelt und Artistenzelt passen genau auf den Platz. Der Platz ist dann knackevoll, und wir dürfen ja auch nicht über die Seiten hinaus“, beschreibt der Zelteigner die diffizile Aufgabe.

Die Zelte gehen ineinander über, so dass der Zirkusbesucher das Eingangszelt betritt und dann immer im Warmen bleiben kann.

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Bequemlichkeit ist Ramien wichtig, ebenso Komfort, aber auch Eleganz und schöne Ausstattung: „Wir haben im Gastronomiezelt einen Holzfußboden verlegt, denn es soll ja eine schöne Atmosphäre geben“, sagt Ramien.

Nach der Vermessung des Platzes mussten die Anker geschlagen werden, rund 400 an der Zahl, jeder 1,60 Meter lang.

„Das ist hier eine Wahnsinnsherausforderung, denn der Dultplatz ist der härteste Zirkusplatz in ganz Deutschland. Hier gibt es eine extreme Bodendichte. Letztes Jahr ist unser schwerster Presslufthammer in zwei Teile gebrochen, der hat das nicht mehr geschafft!“

Danach ging es daran, die vier Masten aufzustellen. „Die sind mit Motoren ausgestattet und ziehen sich gegenseitig hoch“, erklärt Ramien diese spezielle Konstruktion. Dieser Moment ist für die Zeltcrew äußerst spannend: „Man weiß ja nie, ob alles funktioniert. Aber wenn die vier Masten stehen, dann ist das unser Richtfest“, sagt Ramien.

Der nächste Schritt beim Zeltaufbau war es, die große Plane auszulegen. Unter der Zeltplane wurden andere Planen ausgelegt, damit die weiße Zirkusplane nicht verkratzt und verschmutzt wird. Drei verschiedene Verschnürungen mussten dann an der Zeltplane ausgeführt werden, die bewirken, dass das Zelt stabil und wasserdicht ist.

Genaue Kontrolle ist wichtig

Mit Motoren wird die Zeltplane nun hochgezogen und die Seitenabspannungen werden an den Ankern festgemacht. „Dann kommen die Seitenstangen, die wir Rondellstangen nennen, rein und dann wird das Zelt auf Spannung gebracht, bis es ganz fest steht“, erklärt Ramien. In den nächsten Tagen werden in ähnlicher Weise das Gastrozelt, das Eingangszelt und das Artistenzelt aufgebaut.

Viel Arbeit macht dann noch die Fassade, die extra für Regensburg festlich und mit viel Licht geschmückt wird. „In diesem Jahr haben wir noch einen neuen Glitzerbogen dabei, auf den ich mich ganz besonders freue“, sagt der Zelteigner. Am nächsten Wochenende werden die Tribüne und die Bühne eingebaut und schließlich muss der gesamte Aufbau auch noch von den zuständigen Stellen, dem Bauordnungsamt mit einer Kommission, der auch die Feuerwehr angehört, besichtigt, geprüft und abgenommen werden. Danach kann der 4. Regensburger Weihnachtscircus beginnen.

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