Musik
Weltklasse-Gitarrist im Jazzclub

Der September startet mit einem Kracher: Der langjährige Gitarrist von Sting, Dominic Miller, kommt in den Leeren Beutel.

23.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:09 Uhr
Dominic Miller, Jacob Karlzon, Nicolas Fiszman und Ziv Ravitz kommen am 8. September nach Regensburg. −Foto: Dominic Miller/HARFOUCHE

Jazzliebhaber können sich auf den September freuen. Vier Top-Konzerte veranstaltet der Jazzclub im Leeren Beutel. Los geht es am 8. September um 19 Uhr mit einem echten „Kracher“, wie Bernhard Lindner, Vorstand des Jazzclubs, mitteilte. Denn Dominic Miller, der langjährige Gitarrist von Sting, gibt sich die Ehre.

Dominic Miller, besser bekannt als Stings treuer Side-Kick-Gitarrist, ist nämlich auch ein sehr erfolgreicher Solokünstler, der bereits neun Alben unter seinem eigenen Namen veröffentlicht hat. Mit seinem neuen Album „Absinthe“ (ecm 2614) hat er eine faszinierende Klangmischung aus Jazz, Pop, Acoustic Folk, Contemporary Classical, Latin und Tango-Elementen geschaffen. „Absinthe“ vereint all diese Stilrichtungen zu etwas ganz Neuem.

Der Bandleader genießt sowohl in der professionellen Musikwelt als auch bei Musikfans überall einen beneidenswerten Ruf. In Buenos Aires als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer irischen Mutter geboren, studierte er Gitarre am renommierten Berklee College in Boston und an der London Guildhall School of Music. Er ist seit den späten 80er-Jahren ein gefragter Sessionmusiker und seine Liste von Engagements entzieht sich jeder Kategorisierung, umfasst aber Kollaborationen mit Phil Collins, The Chieftains, Eddi Reader, Katie Melua, Bryan Adams, Paul Young, Nigel Kennedy, Peter Gabriel und Tina Turner um ein paar zu nennen.

Mehr als tausend Konzerte mit Sting

Miller war seit dem 1991er-Album „The Soul Cages“ an jedem Sting-Album beteiligt und spielte mit dem ehemaligen „Police“-Sänger über tausend Konzerte sowie mitgeschriebene Hits wie „Shape Of My Heart“ und „La Belle Dame ohne Reue“. Mit seinem neuen Album „Absinthe“ (ecm 2614) fügt er seiner Solo-Diskographie nun ein weiteres Highlight hinzu. Aufgenommen wurde es im Studio „La Buissonne“ in Südfrankreich mit Weltklasse-Musikern – Manu Katché am Schlagzeug, Nicolas Fiszman am Bass, Mike Lindup am Piano, Keyboards und Santiago Arias am Bandoneon.

Eintrittskarten (18/25 Euro) gibt es ausschließlich im Vorverkaufs-Portal des Jazzclubs.

Julia Kadel Trio live erleben

Doch der September hat noch mehr zu bieten: Am 16. September um 20 Uhr kommt Das „Julia Kadel Trio“ in den Jazzclub. Mit ihrer individuellen Klangsprache haben sie sich in den letzten Jahren über Deutschlands Grenzen hinaus als ausdrucksstarkes Jazzpianotrio etabliert. Julia Kadels variable Kompositionen, ihr phantasievolles Spiel und die markanten Improvisationen wurden mit der Zeit immer couragierter. Auf „Kaskaden“ haben sie nun eine neue Dimension von Detailschärfe und Intensität erreicht. Unvorhersehbare Wendungen, der spielerische und klangliche Variationsreichtum aller Beteiligten und nuancierte, enorm lange Spannungsbögen motivieren zum wiederholten Hören.

Am 23. September (20 Uhr) kommt das Adam Nussbaum Quartet in den Leeren Beutel. Der vielseitige Schlagzeugindividualist Adam Nussbaum verdankte Platten von Leadbelly seine grundlegende musikalische Sozialisation. Er ist in der Lage, seine musikalischen Wurzeln in der Musik, die ihn zuerst inspirierte, wiederzubeleben und hat ein Ensemble dabei, das die Emotion und Erdigkeit von Leadbellys bemerkenswertem Oeuvre projiziert. Der afroamerikanischen Sänger und Gitarrist Leadbelly war primär ein Nachfahre der afrikanischen Griots, der für sein Liedgut auf Kinderlieder ebenso zurückgriff wie auf Country-Songs. Er beeinflusste die von weißen Musikern dominierte, amerikanische Folkbewegung.

Am 30. September ist ab 19 Uhr Kinga Głyk zu hören. „Ich kann nicht so gut singen, deswegen spiele ich Bass“, sagt Kinga Głyk. Das klingt, gemessen an dem Rummel, der seit gut zwei Jahren um sie gemacht wird, beinahe verdächtig bescheiden. Und doch drückt die Bassistin aus Polen mit diesem knapp formulierten Satz exakt aus, worum es auf ihrem neuen Album „Feelings“ geht.

Mit einzigartiger Kunstfertigkeit und Lässigkeit, lässt sie ihren Bass Geschichten erzählen. Feinsinnig und durchdringend, nuancenreich und groove-stark zugleich, setzt sie Gefühle in Szene. Die stellen umgehend Verbindungen zu Kinga Głyks Zuhören her, lassen eigene Geschichten entstehen und spiegeln die Persönlichkeit der jungen Frau mit dem Riesentalent. Da ist ihr gelebter Mut, sich auszuprobieren, etwas Neues zu wagen – trotz aller Regeln glücklich zu werden.