Experten-Interview
Wie man sich vor Erkältungen schützt

Es ist wieder Erkältungszeit. Ein Regensburger Infektiologe erklärt, was hilft – und wann man hellhörig werden sollte.

07.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:27 Uhr
Die Erkältungszeit beginnt meist im November. −Foto: CLARK/picture alliance/dpa/CLARK

Die Nase ist verstopft, der Hals schmerzt: Der Herbst ist klassischerweise Erkältungszeit. Aber was hilft, wenn man flach liegt? Wie unterscheidet man eine Erkältung von einer Grippe – oder gar von einer Corona-Infektion? Der Regensburger Internist und Infektiologe Dr. Franz Audebert vom Praxiszentrum Alte Mälzerei beantwortet die wichtigsten Fragen.

Herr Dr. Audebert, ab wann beginnt die Erkältungssaison?

Üblicherweise beginnt die Erkältungszeit im November. Nur dieses Jahr hat sie bei Kindern schon früher angefangen – warum, das weiß man auch nicht so genau. Auch in den Kinderklinik war deutlich mehr los, weil das RS-Virus da Probleme bereitet hat.

Was können Menschen tun, um sich vor Erkältungen zu schützen?

Gerade jetzt sind die Unsicherheiten oft groß, wenn Erkältungssymptome auftreten, ob nicht doch eine Corona-Infektion dahintersteckt. Wie kann man da unterscheiden?

Eines der auf Corona hinweisenden Symptome ist der Geruchs- und Geschmacksverlust. Falls diese Symptome auftreten, ist relativ klar, dass von einer Covid-Infektion auszugehen ist. Und natürlich ist das Risiko höher, wenn man weiß, dass es im Umfeld eine Infektion gegeben hat. Was wir typischerweise sehen, ist auch, dass Covid-Infektionen mit starken Kopfschmerzen verbunden sind. Ansonsten ist das schwer zu sagen.

Und was ist mit der Unterscheidung von Erkältung und Grippe?

Die Erkältungssymptome sind oft leichter Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Aber eine Erkältung ist im Gegensatz zu einer richtigen Grippe meistens nicht mit hochfieberhaften Symptomen verbunden.

Wenn einen die Erkältung schon erwischt hat: Was hilft, um die Beschwerden zu lindern?

Da gibt es diverse Hausmittelchen wie heißes Wasser mit Ingwer, Zitrone und Honig oder Efeu-Hustensaft. Man kann auch mit Kochsalz inhalieren, um den Schleim besser zu lösen. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, medikamentös zum Beispiel das Fieber zu senken. Dann geht‘s meist auch dem Allgemeinbefinden ein Stück besser.

Gibt es Alarmzeichen, bei denen man hellhörig werden sollte?

Wenn man sieht, dass zusätzlich eine Luftnot auftritt, ist das immer ein Alarmsignal, bei dem man den Arzt aufsuchen sollte. Der kann dann auch die Sauerstoffsättigung messen, eine Blutentnahme und weitere Diagnostik veranlassen.

Wie lange dauert es denn im Schnitt, bis eine Erkältung überstanden ist?

Man sagt immer: Wenn man Medikamente gegen die Erkältung nimmt, dauert es sieben Tage, und wenn man keine nimmt, dauert es eine Woche. Das ist durchschnittlich der Zeitrahmen, bis das Immunsystem gut gegen eine Erkältung geantwortet hat. Wenn längere Verläufe da sind, ist es wichtig, nachzuschauen, ob nicht doch eine Covid-Infektion dahintersteckt.