Corona Wirtschaft warnt vor Grenzschließung
In einem Brief an Söder macht die Industrie- und Handelskammer auf mögliche Probleme für Betriebe an der Grenze aufmerksam.

Regensburg.In einem Brief an Ministerpräsidenten Markus Söder fordern Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK) aus den Tschechischen Grenzgebieten dazu auf, die Grenzschlißung noch einmal zu überdenken. Die könne nämlich für große Probleme in den Betrieben sorgen.
Grundsätzlich sei die Risikoeinstufung Tschechiens richtig, heißt es in dem Brief. Man unterstütze die geplanten stationären Grenzkontrollen, die Ausweitung des Testangebotes und die Umsetzung der Einreiseverordnungen. „Gleichzeitig appellieren wir in einem heute versandten Brandbrief an Ministerpräsident Dr. Markus Söder, von einer faktischen Grenzschließung in Form einer Quarantänepflicht von fünf Tagen nach Einreise mit negativem Coronatest abzusehen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg Jürgen Helmes. Diese Regelung sei für die Betriebe und Pendler schlichtweg nicht umsetzbar. Kämen keine Fachkräfte über die Grenze, würden in verschiedensten Branchen wie dem Handwerk, der Lebensmittelversorgung oder beim ÖPNF Arbeitskräfte fehlen.
Helmes ist der Meinung, die Betriebe in den Grenzregionen hätten sich in Sachen Infektionsschutz vorbildlich verhalten. Zudem lobe die Wirtschaft die aktuelle Teststrategie, bei der die Berufspendler in einem 48-Stunden-Turnus auf COVID19 getestet werden. „In Europa konnte ein beispielloses und wirksames Testsystem etabliert werden“, sagt Helmes. Die IHK sei überzeugt, dass der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt an der bayerisch-tschechischen Grenze auch mit vorübergehenden Grenzkontrollen weiterbestehen könne, sofern die Regelungen in der Praxis umsetzbar seien.
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