Corona in Regensburg
Wissenswertes zur Kinderimpfung

Der Regensburger Arzt Professor Dr. med. Hugo Segerer beantwortet wichtige Fragen rund um das Thema Kinderimpfungen.

19.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:44 Uhr
Prof. Dr. Hugo Segerer wartet auf seine kleinen Patienten und deren Eltern −Foto: Pressestelle BRK Regensburg

Die Nachfrage nach Kinderimpfungen beim Landratsamt Regensburg ist hoch, das Koordinierungszentrum des BRK in Regensburg hat alle Hände voll zu tun. Prof. Dr. med. Hugo Segerer unterstützt das BRK in dieser wichtigen Aufgabe. Im Gespräch beantwortet er Fragen zum medizinischen und persönlichen Bereich seiner Tätigkeit.

Welchen Kindern und Jugendlichen wird die Impfung empfohlen?

„Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aufgrund der vorliegenden Daten, dass Jugendlichen generell wie Erwachsenen die Impfung angeboten werden soll. Zwar ist das Risiko von Jugendlichen über zwölf Jahren gering, schwer an Corona zu erkranken, das Risiko von Nebenwirkungen der Impfung ist aber noch niedriger. Für Kinder unter zwölf Jahren formuliert die STIKO zurückhaltender, weil sie für eine generelle Empfehlung noch nicht über die Datenmenge verfügt, die notwendig ist, um auch sehr seltene bedrohliche Nebenwirkungen auszuschließen. Die STIKO spricht sich aber ausdrücklich nicht gegen eine Impfung gesunder Kinder aus.“

Was ist beim Kinderimpfstoff anders?

„Die Impfstoff-Dosis ist bei Kindern unter zwölf Jahren niedriger als die von Jugendlichen und Erwachsenen, nämlich nur ein Drittel. Dementsprechend gibt es bei Kindern nach der Impfung aller meistens nur minimale oder keine Begleiterscheinungen.“

Welche Fragen stellen Eltern am häufigsten?

„Die häufigste Frage lautet: Soll ich mein Kind wirklich impfen lassen? Meine Antwort: Ja, ich empfehle die Impfung auf der Grundlage der Empfehlungen der STIKO. Die Impfung soll aber ohne Zwang erfolgen.“

Welche Impfreaktionen sind zu erwarten?

„Dazu gebe ich kurz über die üblichen Begleiterscheinungen Auskunft, betone, dass solche Begleiterscheinungen unangenehm sein können, aber nie gefährlich und immer vorübergehend sind. Eventuell können sie mit Fiebersaft oder einer Kopfschmerztablette behandelt werden.“

Fragen Eltern nach langfristigen Gefahren?

„Hier kann ich guten Gewissens beruhigen: Bisher sind keinerlei langfristige Risiken oder gesundheitliche Störungen nach Kinderimpfungen aufgetaucht – und letztlich auch nicht zu erwarten.“

Was haben Sie als Arzt aus der Pandemie gelernt?

„Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Menschen die Impfung auch als sozialen Dienst verstehen. Natürlich möchten sie sich selbst schützen, aber auch Verwandte, Freunde, die Gesellschaft.“