Andenken
Alfons Goppel mit Stele geehrt

Er ist ist der berühmteste Reinhausener Bürger: An den ehemaligen Ministerpräsident erinnert jetzt ein Denkmal.

11.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:08 Uhr
Tino Lex

Staatsministerin Professor Dr. Marion Kiechle, Ministerialrat Dr. Christoph Goppel, Kulturreferent Klemens Unger sowie Dr. Bernhard Mitko enthüllten die Stele in Reinhausen auf der Grünfläche vor der Grundschule St. Nikola. Foto: Lex

Alfons Goppel – Bayerischer Ministerpräsident von 1962 bis 1978 – wurde am 1. Oktober 1905 als viertes von neun Kindern der Eheleute Ludwig und Barbara Goppel in Reinhausen geboren. Das Geburtshaus – die Nummer 179 – steht nicht mehr.

Zeit seines Lebens blieb Alfons Goppel mit seinem, wie er immer wieder sagte, „geliebten Roahausen“ eng verbunden. Stets besuchte er an Allerheiligen das Grab seiner Eltern auf dem Friedhof Reinhausen. Vielen Ortsvereinen war er bei verschiedenen Anlässen ein gern gesehener Schirmherr und Festredner. Beim Männergesangverein war er Ehrenmitglied. „Seine Roahauserer“ hat er auch immer zu seinen besonderen Geburtstagen in die Staatskanzlei eingeladen.

Zur Erinnerung an den großen Sohn des einst „größten Dorfes der Oberpfalz“ widmet der Bürgerverein, im Zusammenwirken mit der Familie Goppel und mit Genehmigung der Stadt Regensburg, eine Stele mit Kopfporträt.

Ein Kopfporträt enthüllt

Der Bürgerverein „Roahausen – Heimat- und Kulturgeschichte am Regen“ und dessen Vorsitzender Dr. Bernhard Mitko enthüllte am Samstagnachmittag die Stele mit dem Kopfporträt im Beisein und unter tatkräftiger Mithilfe der neuen Bayerischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Professorin Dr. Marion Kiechle.

Interessant auch, dass der älteste Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten, Ministerialrat Dr. Christoph Goppel (Jahrgang 1952) seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht. Aber warum gibt es diese Ehrung für Alfons Goppel, der bislang der am längsten amtierende Ministerpräsident Bayerns war und es auch wohl bleiben wird (der derzeitige Ministerpräsident Markus Söder möchte die Amtszeit auf zehn Jahre begrenzt sehen).

„Es gibt zwei Ereignisse, die in Reinhausen stattfanden und die überregional politisch von Bedeutung waren“, erklärte der Vorsitzende des „Bürgervereins Roahausen“: Er nannte hier die Gründung der SPD Bayern am 20. Juni 1892 im sogenannten Schrödl-Saal und die Geburt des späteren Ministerpräsidenten Alfons Goppel am 1. Oktober 1905. An die Gründung der Bayern-SPD erinnere bereits eine Gedenktafel. Zu Alfons Goppel gebe es in Regenburg eine nach ihm benannte Straße, aber in Reinhausen gebe es bislang noch nichts. Dies könne man nun ändern.

Der Vorsitzender des Bürgervereins weiß sehr viel über Goppel. Der spätere Ministerpräsident wuchs in Reinhausen auf und ging mit 19 Jahren nach München zum Studieren. Nach dem Studium war er wieder bis zu seinem 29. Lebensjahr in Regensburg, zu dem seit 1. April 1924 auch Reinhausen gehörte. Erst mit dem Eintritt in den Justizdienst wurde er an andere Orte versetzt.

Das beste Wahlergebnis

„Vielleicht können wir mit dieser Stele einen Beitrag dazu leisten, dass allen bewusst werde, dass Alfons Goppel mit dem bislang besten Wahlergebnis aller Ministerpräsidenten aus Reinhausen und damit aus der Oberpfalz stammt“, betonte Dr. Mitko. Ministerin Marion Kiechle indes sprach von einer der wichtigsten Bayerischen Persönlichkeiten der neueren Bayerischen Geschichte, die jetzt geehrt würde – nämlich Alfons Goppel. Dieser Politiker habe Bayern nachhaltig geprägt.