Gastronomie
Bauarbeiten verwirren Restaurant-Gäste

Beim Lokal Katharinenhof in Regensburg graben Bagger. Das Schließungs-Gerücht geht um. Jetzt spricht der Wirt Klartext.

17.04.2019 | Stand 16.09.2023, 5:45 Uhr

Die Barmherzigen Brüder bauen bis Sommer 2020 an der Prüfeninger Straße ein neues Parkhaus. Einige Gäste des benachbarten Restaurants Katharinenhof befürchten nun, dass das Lokal abgerissen wird. An den Gerüchten ist jedoch nichts dran: Der Wirtsbetrieb bleibt dauerhaft erhalten.Foto: Daniel Steffen

Täglich klingelt bei Netscho Novakovic das Telefon. Immer wieder erkundigen sich Gäste, wie es um die Zukunft seines Restaurants Katharinenhof bestellt ist. Schließlich geht das Gerücht um, dass das beliebte Grillspezialitäten-Lokal an der Prüfeninger Straße im Mai seine Pforten schließen soll. Andere meinen, gehört zu haben, dass der Wirt in der Nähe bereits ein neues Lokal aufgemacht hat. Wer auf diese Idee gekommen ist oder sich diese Story ausgedacht hat, das weiß Netscho Novakovic nicht. Denn er sagt: „Das stimmt alles nicht. Wir machen weiter wie bisher“, betont der 54-Jährige. In zwei Jahren möchten er und seine Familie das 25-jährige Bestehen des Lokals groß feiern.

Was also lässt die Gerüchteküche brodeln? Als mögliche Erklärung bietet sich an, dass einige durch die benachbarte Großbaustelle verwirrt sind und nun denken, dass bald auch das Lokal den Baggern zum Opfer fallen wird. Denn, wo sich bis vor Kurzem ein Sportplatz befand, entsteht ein neues Parkhaus für das Krankenhaus Barmherzige Brüder. Insgesamt 608 Stellplätze soll das Parkhaus beherbergen, die Fertigstellung ist laut Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler im Sommer 2020 vorgesehen.

Baukosten: zwölf Millionen Euro

Primär sind die Parkplätze für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter des Krankenhauses gedacht. Die Kosten für das Projekt beziffert Kestler auf zwölf Millionen Euro und betont: „Weder das Gebäude des Katharinenhofs noch der Fußballplatz müssen für den Neubau weichen.“

Dem Bauprojekt gegenüber ist Novakovic positiv eingestellt, schließlich gebe es dann vor der Haustür zahlreiche neue Parkmöglichkeiten, von denen auch das Lokal profitieren könne. Bis es soweit ist, herrscht baustellenbedingt erst einmal Enge. Einige Parkplätze, so betont Novakovic, stünden aber nach wie vor dem Lokal zur Verfügung.

Über die Baustelle an sich ärgert sich der Wirt trotz der Beeinträchtigungen nicht. Die Arbeiter seien nette Leute, betont er – und man komme gut miteinander aus. Was ihn allerdings mehr beschäftigt, ist, dass nun einige Gäste wegen der unwahren Gerüchte besorgt um ihre Reservierungen seien. Unter anderem sind im Mai einige Kommunionsfeiern im Lokal geplant – und die fänden natürlich wie vorgesehen statt, sagt Novakovic.

Sportsbar kommt hinzu

Eine bauliche Veränderung gibt es im Haus dennoch: Im Keller richte er derzeit eine Sportsbar ein, teilt der Wirt mit. Bundesliga-Fußball, Champions League und andere Sportereignisse sollen dort künftig verfolgt werden können. Der Umbau habe bereits begonnen und werde bis zur Eröffnung etwa in einem Monat fertig sein.

Übernommen hat Netscho Novakovic, der 1976 aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland gekommen war, das Lokal im Jahr 1996. Zuvor hatte er den früheren Spitalmeister Wido Wittenzellner kennengelernt. Dieser wusste um den Wunsch Novakovics nach Selbstständigkeit und hatte für ihn zunächst ein anderes Lokal im Auge. Diese Pläne zerschlugen sich jedoch und so wurde Novakovic vorerst für ein Jahr zum neuen Pächter des Katharinenhofs. „Hier möchte ich nicht mehr weg“, war Novakovic von Anfang an klar – und so nahm eine langjährige Wirts-Tradition ihren Anfang.

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