Schiffsunglück in Geislinger Schleuse
Bergung von „Achim“ schreitet voran: Wasserpegel wird bis Montag herabgesetzt

18.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:07 Uhr
Am Mittwoch war schon wieder der Führerstand von „Achim“ zu sehen, hier links im Bild. Der Bagger konnte zwei Drittel des Eisenerzes (schwarz im Vordergrund) abtragen. −Foto: Philip Hell

Nachdem am Freitag, 10. März, dasFrachtschiff „Achim“in derGeilsinger Schleusein zwei Teile gebrochen und gesunken war, schreiten dieBergungsabreitenweiter voran. Bis Montag soll der Pegel soweit herabgesenkt sein, dass der Schaden ersichtlich wird.



„Von Bergung ist noch nicht die Rede“, meint Jürgen Schillinger vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau/MDK. Man habe nun die Revisionsverschlüsse geschlossen. „Jetzt haben wir ein geschlossenes Becken“, erklärt Schillinger. Mittwoch und Donnerstag war bereits ein Baggerschiff am Werk, um die Ladung von Frachtschiff „Achim“ abzuladen. „Zwei Drittel, also etwa 880 Tonnen Eisenerzgranulat konnten wir abtransportieren. An den Rest, etwa 300 Tonnen kam der Greifarm nicht heran“, erklärt Schillinger.

Über das Wochenende soll nun der Wasserpegel herabgesetzt werden. „Wir pumpen in die Donau ab.“ Ein Wasserstand von zwei Metern soll aber in dem 24 Meter breiten, sechs Meter tiefen und 300 Meter langen Schleusenbecken verbleiben. „Für den Fall, dass doch noch Schadstoffe im Maschinenraum ausgetreten sind.“

Montag soll der Schaden begutachtet werden

Erst dann werde man sich ein Bild vom Schaden machen können. „Selbst ohne Ladung ist das havarierte Frachtschiff noch etwa 600 bis 700 Tonnen schwer“, so Schillinger. Bei einer Länge von 85 Metern könne es durchaus sein, dass man das Schiff in zehn Teile zerkleinern muss, um es aus dem Becken zu bekommen. „Vorausgesetzt wir können es nicht mehr zum Schwimmen bringen. Das hängt von der Größe und der Art des Schadens ab.“

An sich ist Schillinger aber zufrieden mit dem Ablauf der Bergungsabreiten. „Es ist vor allem Glück, dass es in der Schleuse passiert ist und nicht auf der Donau.“ Die Besatzung, der Kapitän (61) und der Steuermann (64), hätten sich auf der Donau vermutlich nicht so einfach retten können und auch die Umwelt wäre erheblich verschmutzt worden, ist sich Schillinger sicher.

Ohnehin kein Schiffsverkehr bis Ende März

Weiter treffe es sich gut, dass gerade kein Schiffsverkehr in der Schleuse herrscht. „Im März, bevor die Tourismussaison losgeht, wird die Wasserstraße bei Regensburg gesperrt, um Wartungsarbeiten durchzuführen.“ Das wäre ab vergangen Samstag der Fall gewesen. „Der havarierte Frachter und zwei weitere wollten am Freitag noch vor der Schließung der Schleusen durchkommen.“ Die zwei anderen müssen nun warten, bis die Schleusen Ende März wieder freigegeben werden, erklärt Schillinger.