Bestmögliche Förderung
Hund und Kind spielen Verstecken – Mantrailer-Gruppe trainierte im Pater-Rupert-Mayer Zentrum

08.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:12 Uhr
Klaus Schlegl
Alle hatten ihren Spaß: die Kinder, die Trainer und die Hunde. −Foto: Klaus Schlegl

Bestimmt hat jeder Bürger der Stadt schon mal vom Pater-Rupert-Mayer-Zentrum gehört. Aber wer ist Pater Rupert und was ist das für eine Einrichtung?

1876 geboren, wurde er 1899 zum Priester geweiht. Er war Jesuit und behindert, da er im 1. Weltkrieg als Militärseelsorger ein Bein verloren hatte. Als Seelsorger in München von den Nazis bespitzelt, erhielt er Redeverbot, war dreimal inhaftiert, zuletzt 1939 im Konzentrationslager Sachsenhausen. Von 1940 bis 1945 stand er unter Arrest im Kloster Ettal. Er starb am 1. November 1945 während der Feier der Hl. Messe. 1987 wurde er selig gesprochen.

Im nach ihm benannten Zentrum finden sich eine Interdisziplinäre Frühförderstelle, ein integratives Kinderhaus mit Kinderkrippen- und Kindergartengruppen, eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE), die Schule, Tagesstätten, eine Therapieabteilung, ein Fachdienst und ein Internat. Alle Bereiche des Hauses arbeiten eng zusammen, um Kinder bestmöglich zu fördern und sie gut auf ihrem Weg zum Erwachsen-Sein zu begleiten.

„Was macht eine gute pädagogische Einrichtung aus? Sie sieht ihre Kinder und Jugendlichen als wertvolle Persönlichkeiten an und bietet ihnen eine echte individuelle Förderung. Gerade diese Eigenschaft zeichnet das Pater-Rupert-Mayer-Zentrum seit Jahrzehnten aus. „Was als kleines Projekt 1976 begann, hat sich zu einem anerkannten und geschätzten modernen Förderzentrum entwickelt,“ sagt Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg.

Im Rahmen einer Mantrailer-Gruppe (Personenspürhunde) fand am Sonntag ein Trainingstag in der Einrichtung statt. Die Trainer stecken viel Herzblut in das Training ihrer Hunde. Deswegen ist es auch immer wieder eine schöne Erfahrung für sie, an neuen Orten zu üben. Beim Mantrailing geht es um die Verfolgung oder Suche eines bestimmen Menschen, mit Hilfe einer Geruchsprobe. Das kann ein T-Shirt, ein Taschentuch, ein Schuh oder vieles andere sein. Dazu versteckte sich immer wieder ein anwesendes Kind aus dem Internat. Dabei hatten nicht nur die Hunde Spaß, die nach erfolgreicher Suche eine Belohnung oder ihr Lieblingsspielzeug bekommen, sondern auch die Kinder, die sich in dem riesigen Haus verstecken durften.

Die Gesamtleiterin des Zentrums Gerlinde Dupp war deshalb auch begeistert von der Idee und ihrer Umsetzung: „Wir unterstützen diese Ausbildung der Hunde gerne und vielleicht braucht ja auch eines unserer Kinder selbst mal diese Hilfe. Dass wir sie aktiv mit einbinden konnten, war dabei auch der erwartete Spaßfaktor. Mit unserer Einrichtung betreuen wir mit 420 Voll- und Teilzeitmitarbeitern etwa 1600 Kinder und Jugendliche von 0 bis 21 Jahre während eines Jahres."