Kultur
Landesausstellung 2023 zu Barock

Bayern und Tschechien kooperieren bei der großen Schau in vier Jahren. In Regensburg wurden jetzt die Weichen gestellt.

26.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:46 Uhr

Vier Männer, eine Schau: Richard Loibl, Bernd Sibler, Antonin Stanek und Michal Lukeš (von links) legten im Bayern-Museum die Grundlage für die Landesausstellung 2023. Foto: Uwe Moosburger/altrofoto.de

Die aktuelle Landesausstellung ist noch gar nicht eröffnet, da wird bereits die Landesausstellung 2023 vorbereitet. Für die große Schau in vier Jahren wollen Tschechien und Bayern, das Nationalmuseum Prag und das Haus der Bayerischen Geschichte, eng zusammenarbeiten. Am Mittwoch unterzeichneten Vertreter beider Seiten im neuen Bayern-Museum in Regensburg die offzielle Absichtserklärung.

Das grenzübergreifende Kulturprojekt richtet den Blick auf das Barock. Bayern und Böhmen hatten von 1600 bis 1770 kraftvolle Beziehungen in Kunst, Kultur und Wirtschaft, auch politische und konfessionelle Erschütterungen fallen in diese Zeit.

Der tschechische Kulturminister Antonin Stanek nannte die Ausstellung 2023 einen weiteren Meilenstein in der kulturellen Zusammenarbeit. Die Barock-Schau werde anknüpfen an den großen Erfolg der Ausstellung zu Karl IV., die 2016/2017 in Prag und Nürnberg zu sehen war. Nach Jahren der Stagnation hätten die Beziehungen beider Länder längst eine ganz neue Dynamik gewonnen, betonte Stanek. Die Schau 2023 soll Brücken bauen. Bereits 2015 hatten Bayern und Tschechien ihren Willen zu intensiver kultureller Zusammenarbeit in einer Erklärung bekräftigt. „Eine Herzenssache“ nannte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler das Projekt; in seiner Jugend in Niederbayern habe er die Zeit des Eisernen Vorhangs noch persönlich erlebt.

Die Landesausstellung 2023 wird zentrale Ausstellungsorte und weitere Schauplätze in der Region kombinieren. „Die lange bayerisch-tschechische Freundschaft beschränkt sich nicht nur auf Metropolen wie München, Regensburg oder Prag, sondern erstreckt sich über alle Landesteile der beiden Nachbarn“, betonte Sibler. Der dezentrale Ansatz mache Geschichte und Schönheit der barocken Kultur einem breiten Besucherkreis zugänglich.

150 000 Gäste in 23 Tagen

Richard Loibl, Direktor des Hauses der bayerischen Geschichte, hatte die Gäste vor der Unterzeichnung durch das neue Museum geführt. Dort wird zum Wochenende, nach nur 23 Tagen, bereits Besucher Nummer 150 000 erwartet. Dr. Michal Lukeš, Generaldirektor des Nationalmuseums Prag, das gerade umfassend saniert wurde, gratulierte zum Regensburger Haus. Man habe in Prag intensiv das Ringen um das Museum und seine Erfolge verfolgt.

Regensburg, wo die Landesausstellung dieses Jahr zu Gast ist, dürfte auch in vier Jahren eine tragende Rolle spielen. 2020 wird die Schau unter dem Titel „Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte“ im Wittelsbacher Schloss Friedberg und im ehemaligen Feuerwehrhaus in Aichach stattfinden. 2021 ist das Neue Schloss Herrenchiemsee Gastgeber der Ausstellung, Arbeitstitel: „Verspielte Kronen“. Herrenchiemsee hatte der Reihe 2011 einen Riesenerfolg beschert; „Götterdämmerung König Ludwig II. und seine Zeit“ zog weit mehr als eine halbe Million Besucher an. 2022 wird die Landesausstellung unter dem Motto „Typisch Franken“ stehen.

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