Medizin
Mehr Andrang bei Frauenärzten

In einigen Praxen gibt es derzeit Engpässe. In Regensburg müssen aber keine Patienten fürchten, unversorgt zu bleiben.

04.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:03 Uhr
Die Regensburger Frauenärzte haben derzeit gut zu tun. −Foto: Patrick Pleul/picture alliance / dpa

In den Regensburger Frauenarztpraxen herrscht derzeit mehr Andrang. In einer Berichterstattung dazu wurde auch die Praxis Gyn am Dom genannt. Frauenärztin Karolina Winter legt nun Wert auf die Feststellung, dass wegen der verstärkten Nachfrage zwar die Kapazitäten zur Aufnahme neuer Patienten vorerst erschöpft seien, sie aber weiterhin Frauen aufnimmt, explizit auch medizinische Notfälle.

Dass Engpässe in der Versorgung durch bestimmte Fachärzte auftreten, hatten mehrere Betroffene der Mittelbayerischen gemeldet. Einer der genannten Bereiche ist die Frauenheilkunde. Regensburg gilt in diesem Fachgebiet nach der Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung als überversorgt. Im aktuellen Versorgungsatlas werden 44 Frauenärzte geführt. Bezogen auf die gut 78 000 weiblichen Einwohnerinnen bedeutet dies nach der KVB-Berechnung einen Versorgungsgrad von 123,57 Prozent. Nur ein Arzt mit einer Zulassung durch die KVB kann gesetzlich versicherte Patienten behandeln.

Interessant ist, dass der Anteil von Frauen hoch ist. In Regensburg sind von 44 niedergelassenen Gynäkologen 32 weiblich. Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf rückt deshalb mehr in den Fokus.

Frauenärztin Karolina Winter bietet in ihrer Praxis 44 Stunden Sprechzeit an – was deutlich über den Vorgaben des Termingesetzes liegt, das derzeit 25 Stunden Sprechzeit pro Woche vorsieht. Hinzu kommen noch Hausbesuche, operative und organisatorische Aufgaben. Da die ärztlichen Leistungen für gesetzlich versicherte Patienten budgetiert sind, müssten Ärzte, die über diesem Rahmen arbeiten, dies unentgeltlich tun. „Zurecht wollen und können dies manche Ärzte, nicht nur die weiblichen Kolleginnen, nicht mehr hinnehmen und können aus wirtschaftlichen Gründen diese Mehrarbeit nicht mehr in dem Umfang, wie es in der Vergangenheit getan wurde, leisten“, nennt Winter einen Grund für die Diskrepanz zwischen Versorgungslage und tatsächlicher Nachfrage. Und derzeit macht sich, das belegen die ersten Zahlen aus dem Standesamt, auch noch ein Babyboom bemerkbar. Auch dies führt zu vollen Terminkalendern.