Interview
Mia Julia hat Malle im Gepäck

Das Ex-Erotiksternchen (31) ist ein Star am Ballermann. In Regensburg will die Blondine am Samstag mit Tausenden feiern.

25.05.2018 | Stand 16.09.2023, 6:12 Uhr

Mia Julia ist eine gebürtige Münchnerin. Am Samstag tritt der Partystar zum ersten Mal in Regensburg auf. Foto: Jan Bonk

Sie treten viel am Ballermann auf. Am Samstag singen Sie Ihre Partylieder in Regensburg. Man könnte meinen, dass Ihr Leben eine einzige Party ist.

Ja, das könnte man tatsächlich so sagen. Ich bin jeden Tag woanders – Mallorca, Deutschland, Österreich, Luxemburg, Belgien, Schweiz.

Kommen Sie da noch zur Ruhe?

Ich lebe hauptsächlich im Auto und in irgendwelchen Flugzeugen. Meistens ist man schon den halben Tag mit der Anreise beschäftigt. Zum Glück kann ich im Flieger und im Auto schlafen.

Wie viel Schlaf brauchen Sie, um wieder fit zu sein?

Also mit vier Stunden bin ich schon glücklich und damit kann ich leben.

Ist das auf Dauer gesund?

Ja, warum nicht. Es ist natürlich auf eine gewisse Weise anstrengend. Aber ich schlafe ja nicht jeden Tag so wenig. Wenn man etwas mit Herzblut macht, dann ist das kein Problem. Für mich ist das keine Arbeit sondern mein Hobby.

„Keine Party ist gleich“Mia Julia, Sängerin

Am Samstag stehen Sie in Regensburg auf der Bühne. Auf was dürfen sich die Besucher freuen?

Ehrlich gesagt weiß ich noch gar nicht genau, was ich spiele. Das überlege ich mir meist spontan vor Ort. Keine Party ist gleich. Es gibt kein Standard-Programm. Natürlich spiele ich meine bekannten Songs, „Endlich wieder Malle“ zum Beispiel. Sonst würde es von meinen Fans Kritik geben. Auf alle Fälle bringe ich Mallorca-Style mit.

Wohnen Familie oder Freunde von Ihnen in der Stadt?

Eigentlich komme ich ja aus München. Familie und Freunde in Regensburg habe ich nicht. Ich kann mir am Samstag die Stadt aus Zeitgründen leider nicht ansehen. In einen Club kann ich auch nicht gehen, da ich unmittelbar nach meinem Auftritt gleich weiter nach Stuttgart muss.

Haben Sie überhaupt noch Lust, selbst Party zu machen?

Ich mache ja immer Party – und das jeden Tag mit vollster Überzeugung. Mein Mann und ich wohnen auch direkt am Ballermann auf Mallorca. Das ist doch ein Beweis dafür, dass ich noch nicht genug vom Feiern habe. Letztes Jahr hatte ich über 300 Auftritte. Dann muss man sich dazu zwingen, auch mal in Ruhe essen zu gehen, Freunde zu treffen und so.

Hier sehen Sie das Musikvideo zu Mia Julias Song „Mallorca da bin ich daheim“:

Würden Sie mit einem bestimmten Künstler noch gerne etwas covern?

Ich bin vom Covern nicht so der Fan und hol mir lieber die Genehmigung vom Produzenten und nehme einen neuen Song auf. Die ersten fünf Jahre waren mehr eine Probe-Phase. Jetzt wissen wir, was wir wollen.

Wie sind Sie von der Erotik-Branche zum Show-Business gekommen?

Wenn man es genau nimmt, war ich ja schon immer in der Unterhaltungsbranche tätig – nur auf eine andere Art (lacht). Die Filme waren ja ein reines Hobby. Mein Mann Peter und ich hatten damals unser Restaurant am Starnberger See. Da standen wir täglich 20 Stunden drinnen. Das war nur Gastro, Gastro, Gastro. Ich dachte mir, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Dann habe ich meinen Mann lange genervt und ihn überzeugt, dass eine eigene DVD eine tolle Sache wäre.

„Ich wollte nie wirklich singen – und das obwohl ich als Kind im Kirchenchor war“Mia Julia, Sängerin

Und damit waren Sie scheinbar erfolgreich.

Ich habe dann eine Bewerbung geschrieben und eine Woche später schon gedreht. Das habe ich zwei Jahre lang gemacht. Es war ein Hobby, ein komisches Hobby. Nach zwei Jahren hat es mir dann aber gereicht. Dann kam zufällig das Angebot mit der Musik.

Und Sie waren gleich begeistert?

Ich wollte nie wirklich singen – und das obwohl ich als Kind im Kirchenchor war. Aber mich haben alle Leute damit genervt. Ich habe es dann einmal probiert und mich sofort verliebt.

Wie begegnet Ihnen Ihre frühere Karriere in der Erotik-Branche heute?

Eigentlich mega entspannt. Ich glaube das liegt daran, weil ich aus den Filmen nie ein Geheimnis gemacht habe. Ich spreche ganz offen und locker über dieses Thema. Ich habe die Szenen bewusst für Pärchen und Frauen gedreht.

Und am Ballermann hatten Sie nie Probleme mit Ihrer Vergangenheit?

Klar gibt es Leute, die skeptisch waren und blöde Sprüche gemacht haben. Das war vor allem am Anfang meiner Gesangskarriere so. Aber das hat sich mittlerweile gelegt. Diese Stimmen sind sehr leise geworden.

Sie bereuen die Filme also nicht?

Nein, überhaupt nicht. Mir ist bewusst, dass das schon krass war. Aber ich hätte das auch nicht gemacht, wenn es nicht etwas Heftiges gewesen wäre. Ich bin generell ein Adrenalin-Junkie.

Würden Sie sich selbst als Vorbild für junge Frauen bezeichnen?

Ich selbst bin ganz bescheiden. Aber wenn ich die Resonanz anschaue, dass massenweise Mädchen heulend vor mir stehen und mir in die Arme fallen, dann vielleicht. Ich bekomme so viele nette Nachrichten. Bei vielen kommt gut an, dass ich dazu stehe, was mir gut tut und gefällt und mein Leben lebe.

„Facebook und Instagram sind nicht mein Wohnzimmer“Mia Julia, Sängerin

In den sozialen Netzwerken spielen manche Stars Ihren Fans eine heile Welt vor. Steuern Sie mit Ihrer ehrlichen Art hier dagegen?

Ich zeige in den Netzwerken auch Grimassen und Fails. Facebook und Instagram sind nicht mein Wohnzimmer. Ich bin auch schon mit Fieber und ungeschminkt live gegangen. Meine Freundinnen waren dann überrascht und konnten nicht glauben, dass ich das getan habe. Warum sollte ich mich schminken, wenn ich krank im Bett liege? Ich bin für mehr Wahrheit. Die Gesellschaft wird mit Filtern immer mehr verkünstelt.

Zu Beginn Ihrer Gesangskarriere durften Sie noch nackt performen. Das ist jetzt tabu. Fehlt damit nicht Ihr Markenzeichen?

Es ist jetzt Sitte statt Titte am Ballermann. Ich habe da kein Problem damit. Viele meiner Fans haben mir zuvor gesagt, dass ich das Ausziehen nicht mehr nötig habe. Früher haben die Leute das total gefeiert. In den letzten Jahren wurde der Ruf danach leiser. Und das ist für mich als Künstlerin ein großes Kompliment.

Sie bleiben also auch bei Ihrem Auftritt am Samstagabend auf dem Gelände des Pürkelguts angezogen?

Ja. So habe ich das bei anderen Olé-Partys in der Vergangenheit auch schon gemacht und das behalte ich auch so bei. Das passt in diesem Rahmen auch überhaupt nicht. Bei dieser Open-Air-Veranstaltung trifft klassischer Schlager auf Party-Schlager.

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