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Das Bruckmadl läutet das Bürgerfest ein

Valerie Fischer präsentiert den weiblichen Gegenpart der Kultfigur. Mit ihr als Botschafterin hat das T-Shirt Potenzial.

22.06.2017 | Stand 16.09.2023, 6:31 Uhr
Helmut Wanner

Valerie Fischer, unser Regensburger Bruckmadl, läutet die Glocke der MS VeronikaFoto: altrofoto.de

Adam verlor eine Rippe und gewann eine Eva. So kennen wir das aus der Schöpfungsgeschichte. In Regensburg wird gerade rund ums Bürgerfest auch so eine Geschichte geschrieben, die Geschichte vom Bruckmadl.

„Regensburg ist beim Bürgerfest in einer ganz besonderen Stimmung“Valerie Fischer

Das entstand aus einem Wortspiel: Das Bruckmandl hat ein „n“ verloren, so wurde das Bruckmadl geboren.

Das Bruckmandl ist in der Klinik. Das weibliche Pendant des Regensburger Wahrzeichens schmückt über 500 T-Shirts unseres Medienhauses und ist sehr lebendig. Valerie Fischer hat ihm mit ihren 1,57 sympathischen Zentimetern Leben eingehaucht.

Bruckmandl ist dem Bruckmadl nah

Als die Wahl auf die schöne 23-Jährige fiel, wussten die Verantwortlichen vielleicht gar nicht, wie sie damit ins Schwarze getroffen haben. Denn bei ihr passt nicht nur das Shirt, sondern auch das gesamte Umfeld. Und damit ist nicht die Tatsache gemeint, dass sie die aus Film, Funk und Fernsehen bekanntePrinzessin der Brauereiist, die die Reha des von Vandalismus geschädigten Bruckmandls sponsort.

Valerie Fischer wohnt nämlich in Ruf- und Sichtweite des echten Bruckmandls, in dem Haus, das auf keinem Wurstkuchl-Gemälde von Werner Steib und Richard Nicolas fehlt. Es ist das rote Eckhaus, Weiße-Hahn-Gasse Nr. 1. Im ersten Stock, direkt über dem Souvenirladen, dem ehemaligen Café Charlotte, ist sie aufgewachsen und da wohnt sie noch immer bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Dort wird sie am Sonntag ab 20 Uhr im Bruckmadl-T-Shirt mit einem Glas Rotwein in der Hand im Fenster sitzen, wenn auf der Wurstkuchlbühne gegenüber „Trio Tricolore“ spielt. Ein Klassiker des Regensburger Bürgerfestes.

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Galionsfigur der MS Veronika

Valerie Fischer gehört zum Bürgerfesttypus, der sich freut. „Da ist Regensburg in einer ganz besonderen Stimmung. Schon morgens, wenn ich das Fenster aufmache, sehe ich unten auf der Straße Leute, die gut drauf sind.“ Deswegen läutet sie an Bord der MS Veronika gegenüber der königlichen Villa mit einem umwerfenden Prinzessinnen-Lächeln die Bürgerfestzeit in Regensburg ein.

Es ist ein besonderer Ort: das Charter-Schiff hat ihr Stiefvater, der Kapitän und Donau-Lotse Georg Schäffer, auf den Namen ihrer Mutter getauf. Es liegt seit 2008 in der Werftstraße. Um an Deck zu kommen, muss man einen romantischen Rosenbogen durchschreiten.

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Ihr selber war schon mal romantischer zu Mute. Relativ frisch getrennt ist das politisch so ungleiche Paar Valerie Fischer und Michael Lehner. Feuer und Eis, katholisch und ungetauft, CSU und SPD wären so die Gegensatzpaare, die ihr Verhältnis beschreiben. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Die beiden hatten sich beim letzten Stadtrats-Wahlkampf am Infotisch von Dr. Franz Rieger kennengelernt. Valerie, die Kandidatin auf der SPD-Stadtratsliste (Platz 30), und Michael, der JU-Kreisvorsitzende, fielen bei der politischen Maiandacht auf, als Peter Kittel fragte, obein Roter im Raumsei. Valerie Fischer hob die Hand. Für ihren Mut bekam sie einen Blumenstrauß. Und sie hätte sich gleich noch einen verdient: „Ich stehe hinter Joachim Wolbergs“, bekennt sie. „Ich habe seine neue Handynummer.“ Aus der Partei ist sie allerdings ausgetreten.

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Im Dirndl macht sie eine gute Figur, aber die erarbeitet sie sich in der „Insel“ hart mit Bodycombat und Bodypump. Die Studentin der Wirtschaftsinformatik ist taff. Sie beschäftigt einen persönlichen Fitnesstrainer. Aber ihre kreative Seite lebt sie auf der Bühne und vor der Kamera aus. „Ich bin in einer Castingagentur“, sagt sie. In der Krimiserie „der Alte“ wird sie demnächst als Braut von einem Teilnehmer eines illegalen Autorennens zu sehen sein. „Ich hatte im Mai fünf Drehtage in München.“ Im „Heimatrauschen“ des BR trug sie einen Trachtenhut mit Feder von „Hut König“. Beim Weißen Rössl im Stadttheater spielte sie eine Kellnerin – auch im Tiroler Hut. „Das hat mir viel Spaß gemacht.“

Selbstsicherheit scheint ihr angeboren. Ihre Mutter, eine Fitnesstrainerin, führte sie früh ins Rampenlicht. Valerie nahm Ballettunterricht und lernte Klavier. Mit sechs stand sie bei der Produktion „Nussknacker“ mehrmals auf der Bühne, bei Jugend musiziert belegte sie mit acht Jahren einen ersten Platz.

Bei aller Zielstrebigkeit, mit der sie ihr Leben plant, hat sie den Mitmenschen nicht aus dem Blick verloren. Mit 15 Jahren engagierte sie sich bei „Youngagement“. Dabei schaute sie Woche für Woche bei der Hausaufgabenbetreuung der AAA Schülern über die Schulter, die auf Amir und Fatima hörten. Auch beim Bürgerfest steht sie an einem Stand für Kinder in Not.

Im Bruckmadl-T-Shirt: Extra fürs Bürgerfest hat sich übrigens ihre ganze weibliche Verwandtschaft mit Bruckmadl-T-Shirts eingedeckt. „Meine Oma Elisabeth hat sich auch eines gekauft. Mit 90 geht sie turnen, ist offen, lebensfroh und pragmatisch orientiert. Sie ist mein großes Vorbild.“

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